Was hat die Ice Bucket Challenge mit der finanziellen Intelligenz der breiten Bevölkerung zu tun?

Momentan geht im Internet über Facebook und anderen Sozialen Netzwerken ein Hype rum, der insbesondere bei den jungen Menschen und Promis hohen Anklang findet. An sich eine gute Sache, geht es doch schließlich um die Bekämpfung der Krankheit ALS. Doch ebenso wie bei Lebensversicherungen – inklusive Riester, Bausparer, Sparkonten – erfüllt auch die Ice Bucket Challenge nicht wirklich den eigentlichen Zweck, sondern vor allem die Taschen der Hintermänner.

Wer in Lebensversicherungen, Bausparer, Riester und Sparkonten spart, der tut dies aus dem Motiv für sein Alter (gut) vorzusorgen. Das davon allerdings insbesondere die Institute – die die Anlagen verkaufen – und der Staat profitieren und man selber hingegen dabei schon froh sein kann, sein eingezahltes Geld überhaupt wieder wenigstens herauszubekommen, dies ist kaum jemanden bewusst.

Wäre dem so würden es nicht über 90 Millionen Lebensversicherungen, über 25 Millionen Bausparverträge und über 15 Millionen Riesterverträge geben. Von dem Wahnsinn was auf Sparkonten jährlich an Geld vergammelt, dabei noch ganz zu schweigen. Fazit: Was die Masse macht ist dumm!

Und was hat dies nun mit  der Ice Bucket Challenge zu tun?

Auch hier denkt mal wieder die Masse: „Oh, ist doch für eine gute Sache!“ Weiter denkt der Laie mal wieder nicht. Ganz im Gegenteil, wenn es so viele machen, dann muss es doch gut sein. Oder?

Kommen wir zuerst zu der angeblich guten Sache, der Bekämpfung der Krankheit ALS. Wer hat sich auch nur einmal damit auseinandergesetzt wo das Geld überhaupt genau hingeht und wie viel davon letztendlich bei den Betroffenen indirekt ankommt? Mal abgesehen davon, dass das Geld über den Teich in die USA wandert, wo also amerikanische Forschungseinrichtungen – hinter dem Hilfsprogramm – den deutschen Hochschulen Konkurrenz machen. Konkurrenz? Ja, willkommen im Kapitalismus! Es geht nie um Recht, Gesundheit oder Unrecht, es geht auch hier ums Geld. Millionen von unwissenden Leuten unterstützen also kostenlos – durch virale Verbreitung – die Forschung in amerikanischen Hochschulen. Forschungen welche später Produkte – wie das Mittel gegen ALS – auf den Markt werfen, die dann ein Patent bekommen und teuer verkauft werden. Welcher Idiot glaubt eigentlich heute noch Pharmaunternehmen handeln lediglich aus Nächstenliebe? Es geht nur um den Profit!

So ganz nebenbei greift die Presse das Thema Ice Bucket Challenge auf, so wird der Sache nochmal zusätzliche Glaubwürdigkeit untermauert. Zudem nutzen Promis die Aktion geschickt aus um mal wieder auf sich aufmerksam zu machen und sich ins Rampenlicht zu befördern und zusätzlich das eigene Image aufzubessern.

Insbesondere auch junge Menschen schließen sich dem Hype an, welche die Aktion vor allem eines, nämlich lustig finden. Endlich mal ein Grund ein Video von sich zu machen und oft das erste Video überhaupt, was man schon  eigentlich gerne viel länger mal machen wollte, doch vorher mangelte es oftmals schlicht an Kreativität. Und natürlich auch um, ja, nicht aus der Gruppe herauszufallen. Schließlich kann man die Nominierung doch nicht so einfach ablehnen. Wobei so gut wie in keinem Video noch das Wort Spende fällt und es an sich auch hier nur wenigen ernsthaft um das Thema ALS, als tiefenpsychologisch eher um Zugehörigkeit und – auch hier – Aufmerksamkeit geht. Einige sagen es sogar offen, bspw.: „Schaffst Du es nicht in 24 h, dann spende mir 5 Jägermeister!“ Und das alles während hoch ansteckende Krankheiten wie Ebola, Malaria, Aids und Co in Afrika Millionen Menschen dahinraffen.

Mir persönlich zeigt dies immer wieder, wie naiv ein großer Teil der Bevölkerung ist. Statt sich mal ernsthaft damit zu beschäftigen was man eigentlich tut und unterstützt, wird sich einfach aus Faulheit und Ignoranz der Masse angeschlossen. Doch die Masse ist nun mal generell – dezent formuliert – nicht besonders aufgeklärt! Und läuft wie Lemmingen der anderen Masse hinterher. Und ich höre die Ausreden schon jetzt: „Keine Zeit!“ Lieber vertraut man blind immer und immer wieder nur dem Mainstream und der Masse!

Mein Tipp: Wer wirklich etwas gutes tun möchte, sollte sich nicht nur bei der nächsten Wahl genau mit dem Grundsatzprogramm der jeweiligen Parteien auseinandersetzen, sondern sich auch finanziell eigenverantwortlich weiterbilden. So baut man „langfristig“ nicht nur wesentlich mehr Vermögen auf als es die Masse mit Bausparverträgen, Riester, Lebensversicherungen, Sparkonto und Co tut, sondern man kann dieses Geld wiederum direkt in gute Dinge – für einen guten Zweck – investieren.

So war ich selber bspw. letzte Woche am Mittwoch Helikopter fliegen, wobei 20% direkt für Fly & Help gespendet wurden. Ich hatte also dabei meinen Spaß und habe „direkt“ – statt nur dazu aufgerufen zu spenden – etwas gutes getan. Und das ganz ohne mich dabei zum Affen zu machen. Ganz ohne dabei groß auf mich Aufmerksam zu machen, was ich doch wie ein sozialer Mensch bin.

Und hier zum Abschluss und zur Abwechslung die etwas andere Ice Bucket Challenge 

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