Sind Anlagediamanten eine sinnvolle Beistreuung im Vermögensportfolio?

Anlagediamanten könnten eine sinnvolle Ergänzung im Vermögensportfolio sein, allerdings sollte man vorab einige wichtige Dinge beachten.

Sie erinnern sich an Marilyn Monroe, die als Kult-Blondine und Fernsehschönheit vor allem die männlichen Zuschauer gleich reihenweise um den Verstand gebraucht hat? Nun, dann kennen Sie sicherlich auch jenes Zitat, dass Diamanten nach wie vor die besten Freunde einer jeden Frau sind!? Nicht minder attraktiv sind Anlagediamanten jedoch, wenn eine gute sichere Rendite für das angesparte Geld gesucht wird!

Die Suche nach einer guten Rendite fällt heute schwer!

Aktien schienen in der Vergangenheit für viele Anleger eine lohnende Alternative. Ein Trend, weg von Sparbuch und Festgeld, der nicht unbedingt mit einer größeren Risikofreude der Investoren Hand in Hand geht.

Vielmehr scheint die Suche nach alternativen Anlagestrategien oftmals aus der Not geboren. Denn letzten Ende hat diese Flucht vieler Anleger in Rohstoffe, Edelmetalle auch mit den mickrigen Zinsen zu tun, die heute vielerorts auf Fest- und Tagesgeld gezahlt werden. Die nämlich sind derzeit so niedrig, dass ein Vermögen nach und nach aufgezehrt wird. Ganz einfach, weil die gezahlte Rendite oftmals unterhalb der Teuerungsrate liegt, so dass derjenige, der zu Beginn des Jahres eine Summe X zur Verfügung hatte, zum Jahresende einen realen Verlust gemacht hat.

Vor allem institutionelle Anleger setzen auf Sachwerte!

Wer (s) ein Vermögen sichern oder gar vermehren will, wird daher heute an Sachwerten nicht mehr vorbeikommen. Das könnten Aktien, also Beteiligungen an Firmen, aber auch Edelmetalle oder Anlagediamanten sein. Aktien allerdings benötigen viel Know How und können im Worst Case einen Totalverlust bedeuten.

Auch die Produkte für Privatinvestoren häufen sich. Zudem bestätigen Experten und Banken, dass auch viele Privatleute heute Gold und Silber sowie Anlagediamanten und Münzen für ihre Anlagestrategie entdeckt haben.

Anlagediamanten bieten Chancen wie auch Risiken:

Anlagediamanten BuchSchließlich gelten gerade Diamanten als wertbeständig und unvergänglich. Doch ist es wirklich so, dass eine Anlage in Edelsteine und Edelmetalle stets ein glänzendes Geschäft ist?

Nun, zunächst einmal handelt es sich hier um (seltene) Rohstoffe, die stets, auch im Falle von wirtschaftlichen Unruhen und Finanzkrisen, einen bestimmten Wert haben.

Totalverluste, bei Aktien und Zertifikaten durchaus denkbar, sind daher bei einem Investment in Anlagegold oder Anlagediamanten nicht zu befürchten. Auf der anderen Seite ist es so, dass hier eine Rendite ausschließlich über die Kursschwankungen und Wertsteigerungen an den Rohstoff- und Edelsteinbörsen generiert wird. Will meinen: Wie die Aktienkurse, können auch die Diamanten- und Goldpreise sinken oder – schlimmstenfalls – dramatisch einbrechen.

Das bedeutet, dass ein Goldbarren oder eine Diamanten-Kollektion, die an einem bestimmten Stichtag erworben wird, auch an Wert verlieren kann. Anleger sollten also die Schwankungen der Edelmetall- und Edelsteinpreise im Blick haben und niemals unüberlegt kaufen (Alternative: Regelmäßig kaufen um so durch den Cost-Average-Effect die Preisschwankungen auszugleichen).

Das gilt um so mehr bei Diamanten, deren Reinheit und Wert für den Laien schwer einschätzbar ist. Denn im Gegensatz zu Anlagemünzen oder Silberbarren, die am Tag X einen festen, börsennotierten Wert haben (der auch im Wirtschaftsteil jeder größeren Zeitung publiziert wird), hängt der Wert von Edelsteinen von diversen Faktoren ab.

Seltene Farben oftmals besonders begehrt!

Unter anderem entscheidet hier Größe, Schliff und Reinheit über den Preis. Auch die Farbe eines Diamanten kann viel zu seinen späteren Wertsteigerungschancen beitragen. So erfreuen sich heute auch farbige Anlagediamanten, so genannte Fancy Colored Diamonds, großer Beliebtheit.

Besonders begehrt sind die Farben Blau und Rosa, die bei Sammlern sehr gefragt sind und daher in der Regel viel Potential haben. In Sachen Investment können daher Farbdiamanten eine Alternative zu einem naturfarbenen Stein sein.

Wertstabil, jedoch nicht „unkaputtbar“:

Dabei sind Anlagediamanten, trotz ihres oftmals hohen Wertes, relativ klein und handlich zu lagern. Bevorzugt natürlich in einem Tresor oder versicherten Bankschließfach, denn theoretisch kann jeder Dieb einen Diamanten oder eine Goldmünze, die entwendet wurde, rasch und spielend „leicht“ versilbern.

Auch Stöße oder Brände können Diamanten beschädigen und stark in ihrem Wert beeinträchtigen. Eine sichere Lagerung, die das Edelmetall oder den Edelstein vor Kratzern und anderen Beschädigungen schützt, ist damit unverzichtbar.

Speziell Anlagediamanten sollten dabei ausschließlich bei Fachhändlern sowie mit anerkanntem Zertifikat gekauft werden. Ob sich dann ein Wertzuwachs einstellt, wird von vielen verschiedenen Faktoren abhängen. Den Sammlereigenschaften, aber auch der politischen und wirtschaftlichen Lage. So tragen politische Unruhen oftmals zu einer verstärkten Nachfrage nach Diamanten und Edelmetallen bei und können damit die Preise nach oben treiben. Auch die Nachfrage einzelner Länder, etwa aus China, trug in der Vergangenheit oftmals zu stabilen Preisen sowie Kursgewinnen bei.

Auf der anderen Seite kann dies niemand garantieren und können Edelsteine und Anlagegold auch an Wert verlieren. In den letzten Jahrzehnten ist der Preis der Anlagediamanten sehr stabil gestiegen und ist wesentlich weniger volatil verlaufen als bspw. die Goldpreisentwicklung, wie die folgende Grafik eindrucksvoll zeigt:

Anlagediamanten Preisentwicklung 1960 bis 2013

Anlagediamanten Preisentwicklung 1960 bis 2013

Wie oben in der Abbildung ersichtlich entwickelte sich der Preis für Anlagediamanten nahezu unaufhörlich von 2.700 USD im Jahre 1960 auf 28.400 USD im Jahre 2013.

Zum Vergleich die Goldpreisentwicklung: Der Goldpreis hat sich im selben Zeitraum etwa 4 mal so stark entwickelt wie die Preise für Anlagediamanten. Lag der Goldpreis im Jahr 1960 bei etwa 35,7 USD, war er im Jahre 2013 bereits bei etwa 1.600 USD, d.h. der Goldpreis ist um etwa x 45 gestiegen, der Preis für Anlagediamanten hingegen „nur“ um mal 10,5.

Totalverluste indes sind (es sei denn, der Rohstoff würde dem Anleger entwendet oder durch ein Feuer oder einen Erdrutsch zerstört) bei Diamanten, wie bei Edelmetallen, nie zu befürchten!

Fazit zu Anlagediamanten:

  • Anlagediamanten können eine zusätzliche sinnvolle Diversifikation im Vermögensportfolio darstellen, allerdings sollte man es dabei auch nicht übertreiben.
  • Positiv ist bei Diamanten vor allem, das sehr viel Wert auf kleinsten Raum abgesichert wird, so das sie u.a. leicht versteckt werden können und besonders mobil sind.
  • Auch die stabile Wertentwicklung macht Anlagediamanten prinzipiell attraktiv. Dennoch ist es keine Anlagenklasse für kurzfristige Spekulationen, sondern ähnlich wie die Goldanlage, ein langfristiges Investment.
  • Beachten sollte man bei Anlagediamanten auch den verhältnismäßig hohen Spread – Spanne zwischen Kauf und Verkauf.
  • Im Gegensatz zur Goldanlage fallen bei Anlagediamanten zudem 19% Mehrwertsteuer an und sollten daher in den Kosten berücksichtigt werden.
  • Ansonsten sind Anlagediamanten in Deutschland – ebenso wie Gold – nach einem Jahr Spekulationsfrist vor der 25 prozentigen Abgeltungssteuer befreit. Auch Solidaritätsbeiträge und Kirchensteuer fallen bei Anlagediamanten, nach diesem Zeitraum, nicht an.

Weitere Vor- und Nachteile der Diamantenanlage und wertvolle Tipps zu Anlagediamanten finden Sie auch im folgenden Beitrag.

 

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