Sparer in Geldwerten werden nun noch mehr enteignet

Seit Jahren schon erzielen Sparer in Geldwertanlagen wie Lebensversicherungen, Riesteranlagen, Bausparverträgen und Sparkonten eine Rendite unterhalb der Inflation. Und man könnte meinen, da sich dies so viele Menschen gefallen lassen und immer noch unbeirrt in diesen Anlagen ihr Geld verbrennen wird diese Gruppe nun noch mehr zur Kasse gebeten. Der Garantiezins in Lebensversicherungen sinkt bspw. auf 1,25%. Übrigens gilt dies lediglich auf den Sparanteil, dieser liegt im Durchschnitt bei 60 bis 70%, d.h. nicht die komplette Einlage des Kunden wird mit 1,25% verzinst, sondern lediglich 60 bis 70% davon. Wer Pech hat bei dem können es sogar lediglich 50% sein, dies kommt ganz auf den jeweiligen Anbieter an.

Doch dem nicht genug ist heute die nächste Bombe hochgegangen, die EZB senkt den Zins von 0,25% auf 0,15%. Bedeutet das Geldwertanlagen (siehe oben) schon bald noch weniger Zinsen erwirtschaften werden als jemals zuvor. Auch eine weitere Senkung des Garantiezinses bei Lebensversicherungen ist nur eine Frage der Zeit. Würde dies nicht geschehen, werden schon bald erste Gesellschaften pleite gehen da sie den versprochenen Zins schlicht nicht an ihre Kunden zahlen könnten.

Doch dem nicht genug wird durch das Vorgehen der EZB  gleichzeitig die Inflation tendenziell erhöht, d.h. die Geldwertsparer werden noch mehr real enteignet. Auf der einen Seite sinken also die Zinsen und auf der anderen Seite steigt gleichzeitig die Inflation. Die Altersvorsorge der Zinssparer schmilzt somit sprichwörtlich dahin wie der Käse im Ofen.

Und das ist noch nicht alles, denn zudem droht durch die bille Geldpolitik eine neue Blasenbildung bei Immobilien und den Aktienmärkten. Erinnern Sie sich noch an 2008? Damals konnten die Staaten noch einmal knapp den Zusammenbruch des Finanzsystems – nach dem Platzen der Immobilienblase – mit Billionenspritzen von Euro und Dollars knapp abwenden. Doch mittlerweile sind viele Staaten selbst am Rande des Abgrunds. Die gesamte Eurozone hat einen Verschuldungsgrad von 96% des BIP erreicht. Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone ist total bankrott. Zu groß um von anderen Staaten jemals gerettet werden zu können. Italien hat übrigens das selbe Problem, auch hier kommt die Wirtschaft nicht in Gang. Es ist nach Deutschland und Frankreich im Übrigen die drittgrößte Volkswirtschaft.

Wer also wachsam ist der sieht, wir befinden uns in der Ruhe vor dem Sturm. Jetzt ist höchste Zeit zu handeln und die Finanzen in die eigene Hand zu nehmen! Raus aus Geldwerten und Absicherung in Sachwerten. Doch in welche Sachwerte soll man investieren?

  • Immobilien dürften mittlerweile generell überteuert sein. Zudem kommt das nicht jeder sich eine Immobilie leisten kann. Darüber hinaus kann man beim oft zitierten Betongold so einiges falsch machen und sprichwörtlich Schiffbruch erleiden. Dem nicht genug möchte ich bei der derzeitigen Lage kurz erwähnen das Immobilienbesitz leicht enteignet werden kann, Stichwort „Lastenausgleichsgesetz„.
  • Aktien sind generell eine gute Wahl. Sie sind nicht nur ein Sachwert, sondern erlauben hohe Liquidität. Allerdings kann man als Laie auch hier viel falsch machen, denn bekanntlich können Unternehmen pleite gehen. Auch dürften die Preise hier ebenfalls mittlerweile im Zenit liegen bzw. kurz davor.
  • Was ist mit Gold? Gold gilt nicht von ungefähr als ultimativer Sachwert. Seit über 5.000 Jahren in den Händen der Menschheit hat es nicht nur optisch nie an Glanz verloren. Es ist im Gegensatz zu einer Immobilie, Aktie, Sparkonto, Lebensversicherung, Anleihe, Bausparvertrag und so ziemlich jeder anderen erdenklichen Anlagemöglichkeit noch nie wertlos geworden und hat alle Krisen, Währungen und Politiker überlebt. Gold ist aktuell zudem spott-günstig. Darüber hinaus steuerbefreit – nach mindestens einem Jahr Lagerhaltung – und erlaubt volle Anonymität (dies kann sich eventuell schon in einigen Monaten falls bspw. der Staat selbst in Zahlungsschwierigkeiten – nach der nächsten Krise/Blase – geraten sollte, als durchaus sehr wichtig erweisen).

In normalen Zeiten würde ich im Optimalfall sagen: Etwa 1/3 Gold, 1/3 Immobilien und 1/3 Aktien sind vernünftig und eine gute Wahl. Doch derzeit haben wir definitiv keine normalen Zeiten, daher kenne ich zu Gold keine bessere Alternative.

Gold bietet nicht nur die ohne Zweifel höchste Sicherheit, sondern gleichzeitig das höchste Wertsteigerungspotential. Somit bleibt eigentlich kein Grund für andere Anlagen. Es sei denn man benötigt zusätzlich regelmäßige Erträge. Hier würde ich bspw. gleichzeitig Dividenden starke Aktien empfehlen. Doch wie bereits erwähnt sind Aktien wie Immobilien ein sehr komplexes Thema, womit sich jeder tiefgreifend auseinandersetzen sollte bevor er hier Geld investiert.

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