Auf einem Schlag scheint die Welt in Europa wieder in Ordnung zu sein. Zumindest wenn man den oberflächigen Mainstreamberichterstattungen glauben schenken möchte. Doch wie sieht es unterhalb der schönen Fassade tatsächlich aus?
In den Nachrichten und auf eingängigen Wirtschaftsportalen war in den letzten Tagen kaum etwas kritisches zu lesen. Man könnte schlussfolgern die Welt sei wieder in Ordnung und alles wäre Friede, Freude, Eierkuchen. Doch auf einigen Wirtschaftsseiten konnte man dann doch etwas zu der derzeitigen ungewöhnlichen Stille lesen, u.a. schrieb das Handelsblatt dazu Die Krise ist vorbei oder nicht?
Und auf Videotextseiten wie N-TV blitzten immer wieder erschreckende Zahlen durch, wie bspw. die Meldung dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt (Japan) 2012 das größte Handelsdefizit der Geschichte verzeichnete. Die Importe übertrafen die Exporte um über 58 Milliarden Euro (6,93 Billionen Yen). Allein im Dezember fielen die Exporte um über 5,8%.
Doch nicht nur Japan kommt nicht aus der Rezession, auch die USA haben gravierende Probleme und nur ein sehr schwaches Wachstum vorzuweisen und dies trotz Billionen US-Dollar welche in die Wirtschaft gepumpt werden. Wie lange kann die USA noch so weiter machen und was passiert wenn diese Finanzspritzen bald auslaufen?
Doch nicht nur in den USA und in Japan scheint der Kapitalismus – mit der Theorie des ewigen Wachstums – nicht mehr rund zu laufen sondern auch in Europa sieht es nicht wesentlich besser aus. So hat Spanien aktuell eine Rekordarbeitslosigkeit von 26% vorzuweisen. Dies ist die höchste Erwerbslosenquote seit Anfang der Statistik in den 70er Jahren. Allein 2012 meldeten sich zusätzlich über 690.000 Menschen in Spanien arbeitslos, so dass das Land nun bereits über 6 Millionen Erwerbslose hat. Dabei dürfte die Dunkelziffer noch wesentlich höher liegen. Die Frage ist also wie soll ohne Wirtschaftswachstum – oder bestenfalls knapp über 0 Punkte – der riesige Schuldenberg der westlichen Industriestaaten jemals abgebaut werden? Wie sollen dabei neue Arbeitsplätze entstehen?
Eines ist gewiss um die aktuellen Probleme wie horrende Schuldenberge und Massenarbeitslosigkeit abzubauen benötigt es starkes Wirtschaftswachstum jenseits von 5% und das über Jahre. Doch alle Ökonomen sind sich einig dass diese Wachstumszahlen in den bereit gesättigten Volkswirtschaften niemals erreicht werden können. Somit wird das Miniwachstum weiterhin versucht durch Geldentwertung – die Notenpressen laufen bereits – und wachsender (Staats-) Verschuldung anzutreiben. Wodurch der Wert von Papiergeldanlagen – wie Kapitallebensversicherung, Bausparer, Sparkonto, Riestervertrag – weiter sinken wird. Sachwerte hingegen wie Immobilien, Aktien und allem voran Gold dürften durch diese Politik weiterhin exorbitant profitieren. Aktueller denn je ist der Slogan „Sachwert schlägt auf Dauer jeden Geldwert“ im wahrsten Sinne des Wortes Gold wert.