Katastrophaler hätte das Jahr kaum beginnen können. In China fällt die Börse innerhalb weniger Stunden um 8,5 Prozent und wird daraufhin komplett eingestellt. Vorboten für einen Finanzcrash 2016?
Im letzten Jahr bin ich immer wieder auf die Risiken in China eingegangen und, dass die Blase in China schon bald an mehreren Hotspots platzen könnte. Hier nur einige Gründe:
- so sind die Immobilienpreisentwicklungen in China längst jenseits von gut und böse. Dem nicht genug, wurden mittlerweile, in der Hoffnung auf das große Geld, ganze Geisterstädte in China erschaffen, in denen zehntausende Wohnungen leer stehen.
- Es haben sich in China viele Geldinstitute etabliert, die der Staat kaum kontrollieren kann.
- Mit gigantischen Subventionen des Staates wurden astronomische Überkapazitäten aufgebaut, Produkte welche also erschaffen wurden aber keinen Absatz finden, bspw. in der Solarindustrie.
- Die Geldinstitute haben riesige Kredite verliehen, ohne Sicherheiten zu verlangen und für viele windige Geschäftskonzepte und verschwenderische Investitionen.
- Die Intransparenz der Regierung in China bezüglich der echten Wirtschaftsdaten sorgt zunehmend für Zweifel in die tatsächliche Wirtschaftsleistung des Landes und für ein sinkendes Vertrauen der Investoren und genau dieses zunehmende Misstrauen wurde nun bestätigt, indem festgestellt wurde, das sich die Wirtschaft im Jahr 2015 wesentlich schlechter entwickelt hat als zuvor angenommen, daraufhin kollabierte, am 1. Handelstag im neuen Jahr, die Shanghaier Börse und verlor um 8,5 Prozent und etwa 629 Milliarden USD wurden vernichtet.
Dadurch, dass die Fed kurz vor Jahresende die Zinsen erhöht hat, könnte zusätzlich Geld aus China in die USA abfließen und somit China mehr und mehr ausbluten lassen. Gleichzeitig wird es für China und die Schwellenländer so schwerer ihre Schulden in USD zu bedienen. Erhöhen die Notenbanken in China und den Schwellenländern nun ebenfalls die Zinsen um das Kapital im eigenen Land zu halten, droht ein erneutes Abwürgen der Wirtschaft und ein erneuter Finanzcrash.
Auch Europa und Deutschland wären davon betroffen, denn besonders Deutschland ist stark vom Export anhängig. Zudem sind die europäischen Staaten hoch verschuldet, ebenso wie die Unternehmen und Privathaushalte welche mit 180 Prozent des BIP in der Kreide stecken.
Doch diesmal droht nicht nur ein erneuter Finanzcrash 2016, sondern unser Geld könnte sich sprichwörtlich von heute auf morgen in Luft auflösen. Schon jetzt sehen einige führende Wirtschaftswissenschaftler, wie bspw. Prof. Dr. Max Otte – welcher schon den Finanzcrash im Jahre 2008 als einer der wenigen richtig vorausgesagt hat – ein Endspiel des Finanzsystems. Nach seiner Aussage könnte die Wirtschaft sehr bald komplett zum erliegen kommen und unser Geld bald nichts mehr wert sein.
Fazit: Die Finanzkrise aus 2008 hält weiter an und wurde faktisch nur aufgehoben. Die Probleme sind nach wie vor da, welches allein schon die weiter rasant ansteigenden Schuldenberge der Staaten aufzeigen. Die Wirtschaft wurde nach 2008 lediglich durch immer und immer neue Geldspritzen und Subventionen am laufen gehalten, ebenso durch die Nullzinspolitik der Notenbanken, wodurch sich Kredite so günstig aufnehmen lassen wie nie zuvor. Dadurch allerdings steigen die Risiken, wie vor allem China zeigt, das Geld in nicht nachhaltige Bereiche fließt und neue Blasen, wie bspw. am Aktien- und Immobilienmarkt, kreiert. Um nur ein Beispiel zu nennen, das börsennotierte Unternehmen Amazon hat mittlerweile eine KGV von 1.000, d.h. wenn Sie bspw. einen Gewinn (nebenberuflich) von 1.000 Euro im Jahr machen würden, hätte ihre Kleinstfirma einen Wert von 1 Million Euro, sie wären also von heute auf morgen Millionär. Dieses Beispiel allein zeigt, welche irrwitzigen Ausmaße und Blasen bereits erschaffen wurden, die Dotcom-Blase lässt grüßen. Ob 2016 eine erneuter Finanzcrash kommt kann niemand voraus sagen, doch die Gefahren sind definitiv erheblich gestiegen.