Ganz überrascht habe ich heute einen ehrlichen Beitrag in der Wirtschaftswoche gefunden „Euro-Krise, auf dem Weg ins finanzielle Armageddon“ Zum ersten mal habe ich auf einer größeren/bekannteren Webseite solch ehrliche Aussagen gefunden und die tatsächliche Ursache warum der Euro und auch jede andere auf Kredit geschöpfte Währung scheitern wird/muss. Wer heutzutage noch glaubt der Euro sei wegen der letzten Finanzkrise aus 2008 am abschmieren, hat es nicht verstanden. Jedes Zinssystem hat nur eine gewisse Haltbarkeit. Zins benötigt immer gleichzeitig Schuldner und sobald der Schuldenberg die Schuldner erdrückt erfolgt der Schnitt (Entwertung der Schulden durch Hyperinflation und/oder Währungsschnitt).
Problematisch, fast jeder Bürger hat lediglich Ersparnisse welche auf Geldwerte aufbauen (Sparbuch, Bausparer, Riester, KL etc.). Nach Zahlen des Bundesverbandes Deutscher Banken (BdB) sitzen die Deutschen derzeit auf einem Nettovermögen von 8,2 Billionen Euro – diese Summe entspricht exakt dem Schuldenstand der 17 Euro-Länder. In Sparbüchern, Tages- und Festgeld oder Bargeld stecken 1,9 Billionen Euro. Das Geld in Versicherungen einschließlich Pensionskassen, Pensionsfonds und berufsständischen Versorgungswerken macht etwa 1,4 Billionen Euro aus. Fazit: 3,3 Billionen Euro Ersparnisse der Deutschen sind ernsthaft in Gefahr.
Gerade einmal 5,0 Billionen Euro haben die Deutschen Realvermögen in Immobilien, wobei davon allerdings 1,5 Billionen Euro an Hypotheken abgezogen werden müssen. In Aktien (ebenfalls ein Sachwert) waren dagegen „nur“ 222 Milliarden Euro investiert.
Das Problem, Immobilien erlauben keine Liquidität und dürften sich zudem aufgrund des demographischen Wandels nur in Ballungsgebieten im Preis nach oben entwickeln. Zudem werden Immobilienbesitzer wohl zukünftig mit steigenden Abgaben rechnen müssen. Sie sind also als Inflationsschutz und zur Krisenvorbereitung nur bedingt geeignet.
Doch Immobilen sind immer noch sicherer als oben genannte Geldwerte, denn nach Abzug der Inflation macht jeder, der sein Geld auf dem Konto, dem Sparbuch oder in Bundesanleihen, Riester, KL etc. anlegt, ein Verlustgeschäft“. Mit Tages- oder Festgeld verschenken Anleger freiwillig Geld – wenn man die Inflation mit einbezieht. Aktuell liegt die Inflationsrate bei offiziell 1,9 Prozent. Ökonomen gehen davon aus, dass sie in den nächsten Jahren auf drei, vier Prozent steigen könnte. Übrigens, ich persönlich halte die tatsächliche/reale Inflation schon jetzt bei mindestens 4 Prozent. Für Tagesgeld bei Sparkassen und Genossenschaftsbanken gibt es schon jetzt nur Zinsen von unter einem Prozent. „Für die Inflationsrisiken erhalten Anleger also nicht mal eine ansatzweise angemessene Rendite. Anleger verlieren hier also schon heute viel Geld .
Doch es könnte zukünftig noch viel schlimmer kommen, denn „Geld“ ist und bleibt nur ein Versprechen auf Papier und kein realer Wert, ein Versprechen das zukünftig gebrochen werden kann. Wirtschaftswoche: „Banken und Staaten haben in den letzten 40 Jahren Hand in Hand ein verschuldungsfinanziertes, auf ewiges Zinseszins-Wachstum angewiesenes Schneeballsystems aufgebaut, so dass die Frage nicht lauten kann, ob diese mit dem US-Dollar als Weltreservewährung auf Scheingeld aufgebaute Scheinwelt zusammenbrechen wird, sondern nur noch wann.“
Doch egal was zukünftig auch passiert, Gold ist der einzig sichere Hafen. Er schützt in besondere Weise vor Inflationsrisiken, ist nicht künstlich vermehrbar, ist steuerbefreit, anonym und in kleinen Barren zudem ideale Krisenwährung. Ein Goldsparplan ist daher eine ideale Möglichkeit bequem einen Teil seiner Ersparnisse vor der Inflation zu schützen und zudem am Cost-Average-Effect zu partizipieren. Und das Schöne, man ist vollkommen flexible und liquide und kann bspw. später jederzeit einen Teil – des Goldes – in Aktien umtauschen oder auf eine Immobilie ansparen. Mein Tipp: Bauen Sie ihre Altersvorsorge statt auf Versprechen (Papierwerte) auf reale Werte auf.
Übrigens, es muss nicht alles Gold sein, es kann bspw. auch 1/3 Aktien, 1/3 Immobilien, 1/3 Gold sein. Bei Immobilien und Aktien sollten Sie sich allerdings mit der Materie ernsthaft auseinandersetzen, denn hier kann man besonders viel falsch machen und es muss viel beachtet werden. Gold kann hingegen bspw. weder insolvent gehen (Aktien hingegen schon) und benötigt zudem auch keine Instandhaltungskosten oder eine gute Lage (Immobilien). Wer Gold hat hat immer Geld, bei anderen Dingen weiß man das leider nie. Allein deswegen schon gehört Gold bzw. ein seriöser Goldsparplan in jedes gesunde Portfolio.
Gehen Sie davon aus, das der Goldpreis demnächst/irgendwann stärker sinkt, so dass man ordentlich zugreifen kann bevor das Kartenhaus zusammenfällt?
Hallo Herr Timo Gerhard,
gerne beantworte ich Ihre Frage.
Auch ich weiß nicht wann der Goldpreis etwas fällt bzw. erneut Anlauf nimmt für neue Höchststände. Ich weiß nur eines mit Sicherheit, das Gold in Euro oder Dollar langfristig nur teurer werden kann, denn Papiergeld verliert ständig an Wert, Gold spiegelt den Verfall der Kaufkraft des Papiergeldes in erster Linie lediglich spiegelverkehrt wieder.
Bei einer starken Erholung der Weltwirtschaft wird der Goldpreis wahrscheinlich wieder etwas nach unten gehen, doch momentan sieht es viel eher nach einer Verschärfung der Lage aus und dies im übrigen nicht nur in Europa, sondern weltweit (China, Indien, Brasilien, Japan).
Wichtig, Gold dient in erster Linie als Versicherung, nicht als Spekulationsobjekt. Wer bspw. regelmäßig Geld in Gold absichert profitiert u.a. zusätzlich durch die regelmäßigen Einzahlungen am Cost-Average-Effect.
Freundliche Grüße
matthias hagg