Gold gehört bekanntlich zu 10 bis 30% in jedes gesunde Vermögensportfolio – allein schon aus Absicherungsgründen – dazu. Doch gibt es auch Gründe Menschen vor dem Gold kaufen abzuraten?
Als aller erstes ist es in meinen Augen wichtig das man Gold vordergründig vor allem aus dem Grund kaufen sollte, da man es als Versicherung und weniger als Wertsteigerungsobjekt bezieht. Zwar ist der Goldpreis allein die letzten 30 Jahren um 9,5% im Durchschnitt pro Jahr (Jahresrendite) – Rechnung 1970 bis 2010 – gestiegen, doch dies sollte nicht das Hauptmotiv sein, um Gold zu kaufen.
Gold ist keine kurzfristige Anlage! Wer also nur einige wenige Jahre sparen möchte, dem rate ich vorm Goldkauf ab, denn der Goldpreis kann stark schwanken. So lag der Goldpreis bspw. vor wenigen Jahren noch bei über 1.900 US-Dollar die Feinunze, aktuell hingegen liegt er bei unterhalb von 1.300 US-Dollar.
Gold kaufen sollten keine zappeligen Leute! D.h. Menschen welche ungeduldig sind und bspw. jeden Tag nervös im Teletext gucken was denn so der Goldpreis macht.
Ebenso wenig empfehle ich Gold zu kaufen wenn man leicht durch Mainstream beeinflussbar ist! Denn generell werden Sie aufgrund der Finanz- und Banken-Lobby nie etwas positives zum Thema Gold hören. Mit Gold lässt sich nun mal für Banken und Co nur sehr wenig Geld verdienen. Dementsprechend gibt es kein Interesse Gold anderen schmackhaft zu machen. Und selbst die Politik hat keinen Willen daran, dass das Volk Gold kauft, schließlich benötigt der Staat Käufer für seine Staatsanleihen.
Ich empfehle zudem nur denjenigen Gold zu kaufen wer sich selber finanziell sukzessive weiterbildet. Denn wer Gold nicht versteht, wird sich auch nie wohl dabei fühlen und somit wieder auf Mainstream und andere Leute – früher oder später – hören. Oder zumindest aber sich immer und immer wieder dadurch verunsichern lassen.
Gold sollte auch niemand kaufen wenn feste Einnahmen durch eine Einlage erwirtschaftet werden sollen! Eine Immobilie ermöglicht bspw. durch Mieteinnahmen ein regelmäßiges Einkommen. Eine Aktie ermöglicht durch Dividenden ein regelmäßiges Einkommen. Ebenso wie Zinseinlagen. Gold hingegen erzielt keine regelmäßigen Einnahmen, da es weder Zinsen, noch Dividende, noch andere Erträge kontinuierlich abwirft!
Eine kleine Anmerkung von mir zu:
„Gold sollte auch niemand kaufen wenn feste Einnahmen durch eine Einlage erwirtschaftet werden sollen!“
Technisch natürlich richtig. Allerdings sollte man nicht den Inflationsaspekt vergessen. Anlagen in Realwerten – dazu gehören neben Gold auch alle anderen Edelmetalle aber auch Immobilien und zu einem Teil auch Aktien – „konservieren“ den Wert des angelegten Vermögens. Hält man dagegen sein Vermögen hauptsächlich in Form von Bargeld (also auch Tagesgelder) oder in Anleihen, deren Zinsen durch das Geldmonopol des Staates künstlich niedrig gehalten werden, dann verliert man Vermögen auch wenn der Nominalwert leicht steigt.
EZB/FED/BoJ haben Billionen von Geldscheinen gedruckt oder im Computer erschaffen. Diese Gelder kommen irgendwann im realen Leben an. Schon heute ist das deutlich an der Vermögenspreisentwicklung zu sehen, insbesondere bei Aktien. Aktienkurse sind stark gestiegen und das auf breiter Front. Die Gewinnerwartung und die tatsächlich erwirtschafteten Gewinne der Unternehmen sind aber sehr viel geringer gewachsen oder stagnieren sogar. Das ist, zumindest auf längere Sicht, nur möglich, wenn Inflationsdruck herrscht. Und das ist der Fall.
Um es auf den Punkt zu bringen: Die tatsächliche Inflation ist die Rendite meiner Realwertanlage, auch wenn die zwischen den Anlageklassen ungleichmäßig verteilt ist.
Gold (und mit Abstrichen auch andere Realwerte) bietet mir also Versicherung und eine Rendite in Höhe des Kaufkraftverlustes. Aber lieber rennen die Leute einem Tagesgeldkonto mit 0,5 % Zinsen hinterher und merken nicht, dass sie dabei sogar noch Vermögen verlieren.
Kann ich nur unterstreichen Deine Aussagen Steffen! Vielen Dank für Deinen Beitrag – sehr schön erläutert und geschrieben!