Das Lebensversicherungen generell eine Verzinsung unterhalb der Inflation erzielen und daher eher zum Vermögensabbau statt zum Vermögensaufbau geeignet sind, ist immer mehr Menschen bewusst. Doch das Kunden bereits vor Vertragsabschluss mit falschen Renditeversprechungen geködert werden, welche weit unterhalb der tatsächlichen Ablaufleistung liegen inklusive der horrenden Kosten dieser Anlage wurde wohl selten so deutlich wie in einem Bericht vom „Handelsblatt“.
Stellen Sie sich vor Sie hätten im Jahre 1996 eine Lebensversicherung angeschlossen und man hätte Ihnen 3,97 Prozent pro Jahr versprochen. Im Jahre 2011, zum Ende der Ablaufzeit, stellen Sie fest das lediglich 0,5 Prozent jährlich erwirtschaftet wurden, wie würde Sie sich fühlen?
Anderes Beispiel: Stellen Sie sich vor Sie hätten mit 20 Jahren im Jahre 1963 bei der Allianz eine Lebensversicherung abgeschlossen und stellen im Jahre 2008, am Ende der Laufzeit fest, das 45, 89 Prozent ihrer eingezahlten Beiträge nicht verzinst, sondern als Kosten verwendet wurden.
Fazit: Garantierte Zinsen gibt es nicht mal bei einer Lebensversicherung. Schon so ist der vorprognostizierte Zins – ebenso wie der Garantiezins – sehr fraglich und erweckt den Eindruck so auf Dummfang zu gehen, denn niemand kann gleichzeitig die Inflation garantieren. Dem nicht genug sind Lebensversicherungen teils horrend teuer und somit vor allem ein gutes Geschäft für die vermittelnden Institutionen, nicht aber für den Kunden.
PS: Dabei geht es doch so viel einfacher. Ein Goldsparplan ist nicht nur die wohl sicherste Anlage der Welt – Gold gibt es schon seit über 5.000 Jahren und ist noch nie wertlos geworden, was man von einer Lebensversicherung im übrigen nicht behaupten kann – , sondern ist zudem sehr preisgünstig, unabhängig der Inflation (Sachwert statt Geldwert) und hat in den letzten 40 Jahren eine jährliche Rendite von 9,5% erzielt und das last but not least steuerfrei.
Mal wieder ein toller und lesenswerter Artikel! Danke!
Mir ist bis heute nicht klar, wer auf die Idee kam, Absicherung des Todesrisikos und eine Sparplan zu kombinieren. Denn genau das ist eine (Kapital)lebens- oder Rentenversicherung. Deshalb auch die hohen Kosten. Sie setzen sich neben Provisionen und Gewinnmarge vor allem eben auch aus der Absicherung des Todesrisikos zusammen. Denn stirbt der Kunde vor Ablauf des Vertrages wird die Versicherungssumme sofort fällig, obwohl der Kunde vielleicht erst einen Bruchteil eingezahlt hat.
Um das Todesrisiko abzusichern, reicht aber eine simple und vor allem spottbillige Risikolebensversicherung. Die eingesparten 90 % meines Geldes kann ich dann eben beispielsweise in einen Goldsparplan investieren.
Der Deutsche (natürlich eine grobe Verallgemeinerung) weiß genau, wie gefährlich auch der kleinste Rest Radioaktivität angeblich ist oder fürchtet sich vor bösen Pestizidrückständen im Pikogrammbereich in Nahrungsmitteln. Aber die denkbar einfachsten Dinge, wie zum Beispiel, was eine Kapitallebensversicherung ist und vor allem nicht ist, entgehen ihm offenbar gänzlich.
Aber unserem Staat kann dies nur recht sein: Zwingt er doch die Lebensversicherer die Kundengelder zu 90 % in Staatsanleihen zu investieren. Dies ist nichts anderes als eine verkappte Steuer. Man kann sich das hämische Lachen der Politiker gut vorstellen, wenn sie auf den riesigen Bestand an Kapitallebensversicherungen blicken und genau wissen, dass die Versicherer deshalb auch zukünftig treu die eigenen Staatsanleihen kaufen werden müssen.
Mein persönliches Fazit deshalb: Investition in einen Goldsparplan bzw. in physisches Gold und in gute Unternehmen (Aktien) aus solchen Branchen, die lebensnotwendige und deshalb dauerhaft benötigte Güter und Dienstleistungen bereitstellen (hauptsächlich Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Agrar).
Vielen Dank Steffen, für das Feedback und den sehr lesenswerten informativen Beitrag!
Genau, wenn dann eine „Risikolebensversicherung“!
Ja, die meisten denken leider länger beim Handy- oder und Autokauf nach, als an eine sinnvolle Vermögens- und Altersvorsorge! Hier wird immer noch zu 99% blind auf die Bankberater und Finanzberater vertraut. Und die Wahrheit ist – habe ja selber mehrere Monate in einer Sparkasse gearbeitet – auch die Banker wissen in der Regel nicht welchen Mist sie empfehlen. Die Sparkasse hatte ja bspw. sogar Lehmann-Brothers-Zertifikate empfohlen.
So schaut es aus, der Staat hat an diesem hin und hergeschacher Spiel eigene egoistische Interessen. Die zusätzliche Inflation oberhalb des Zinses dürfte ihn ebenso erfreuen, werden doch so die Schulden des Staates immer weniger wert. Ich persönlich verstehe ja bis heute nicht, warum die Deutschen bspw. über 90 Millionen Kapital-Lebensversicherungen – mehr als es Bundesbürger gibt – haben, insbesondere nicht, da diese Anlage in nicht einmal 100 Jahren 3 x nahezu komplett entwertet wurde (Inflation, Währungsreformen). Wahrscheinlich ist die Medienpropaganda einfach zu groß. Doch würden sich mehr Menschen mit der Geschichte beschäftigen, wären wohl viele weiser, was letztendlich auch für den Wohlstand der deutschen Volkswirtschaft sehr förderlich wäre, denn Altersarmut wird bekanntlich immer mehr eine Thema.
Dem ist nichts hinzuzufügen: Gold und Aktien (Bluechips) und eventuell noch eine eigengenutzte Immobilie, damit kann man generell „langfristig“ nicht viel falsch machen! Und vor allem sind es alles Sachwerte, statt Papierwerte. Dem nicht genug, kann man diese später sogar an die Kinder weitergeben/vererben, was ja leider bei vielen empfohlenen Sparanlagen – wie bspw. der „Riestervorsorge“ – generell nicht möglich ist.
Liebe Grüße aus Schwerin
Matthias