Wer Geld in Gold anlegen möchte, tut dies in aller erster Linie vor allem aufgrund der Sicherheit dieser Anlage. Denn Gold gibt es bekanntlich schon seit über 5.000 Jahren in den Händen der Menschen und wurde – im Gegensatz zu allen Papierwährungen – noch niemals wertlos. Doch auch bei der Anlage in Gold ist nicht alles Gold was glänzt, wie bspw. das Unternehmen KB Edelmetall kürzlich bewies, das sich offensichtlich an den Ersparnissen der Anleger vergriffen hat. Die Frage ist also mehr als berechtigt: Welches ist die sicherste und preiswerteste Art Geld in Gold anzulegen?
Gold an sich kann niemals pleite/insolvent gehen, wertlos werden oder verfallen. Doch Gold kann geklaut und veruntreut werden. Selbst Banken haben sich in der Vergangenheit immer wieder an dem Gold der Kunden vergriffen und es bspw. einfach verliehen. Einige Kunden haben dies dann erst gemerkt, als sie über ihr Gold physisch verfügen wollten.
Es gibt relativ viele Möglichkeiten in Gold zu investieren (kein Anspruch auf Vollständigkeit):
- Die Anlage in Gold via ETF/ETC
- Die Anlage in Gold via Zertifikate
- Goldkonto/Metallkonto
- Die Anlage in Gold via Barren
Die Anlage in Gold via „ETF“ und „ETC„, sowie auch in Zertifikate – welche der Goldpreis wiederspiegeln – fällt für den sicherheitsorientierten Anleger als erstes weg, denn hier ist das Gold generell schon allein aufgrund des Emittenten-Risikos in Gefahr. Bedeutet, geht bspw. der Anbieter des Zertifikates pleite, kann das einen Totalverlust bedeuten. Dem nicht genug, ist die Form der Anlage nicht vor der Abgeltungssteuer befreit.
Die Anlage in indirekte Goldbeteiligungen via bspw. Goldminen-Aktien, halte ich persönlich für eine Mogelpackung und Blendung des Verbrauchers. Denn auch wenn das Unternehmen mit Gold zu tun hat, investiert man doch hier als Anleger letztendlich in eine Firma. Dementsprechend kann diese Firma – wie jede andere Firma auch – insolvent gehen. Ergo: Mit einer Anlage in Gold hat dies nicht viel zu tun. Die Banken haben natürlich generell ein hohes Interesse daran solche Anlagen dem Kunden in Hochglanzbroschüren anzubieten, denn schließlich ist dieses Geschäft für die Institute äußerst profitabel.
Ein so genanntes „Goldkonto“ ist wieder – in meinen Augen – Verbrauchertäuschung, indem man dem Kunden Sicherheit mit Gold vorgaukelt. Denn der Kunde der bspw. bei der Sparkasse Pforzheim ein Goldkonto eröffnet, erwirbt dabei kein physisches Gold und somit auch kein direktes Eigentum. Es ist eines dieses typischen intransparenten Anlageobjekte, die der Kunde anscheinend gar nicht erst – nach meiner Meinung – begreifen soll. Bedeutet, auch hier hätte der Kunde im Falle der Pleite dieser Bank – bspw. im Falle eines Bankencrashs – Probleme. Und was „Einlagensicherungen“ tatsächlich wert sind, wissen wir spätestens seit Zypern zahlungsunfähig wurde. Und last but not least, ist diese Anlage nicht anonym, d.h. das Finanzamt weiß bei dieser Anlage jederzeit bescheid.
Nur die direkte Anlage in physische Goldbarren kann daher letztendlich in Frage kommen. Doch auch hier gibt es Risiken, insbesondere wenn das Gold intern der vermittelnden Firma gelagert wird. Hier kann das Gold leicht veruntreut oder/und durch mangelnde Sicherheiten von außen entwendet werden. Wie u.a. das damalige Unternehmen „KB Edelmetall“ gezeigt hat.
Auch die Aufbewahrung von physischen Barren in Bankschließfächern ist nur bedingt geeignet. Das Vermögen ist dort weniger sicher als die weitläufige Meinung. Dies wurde gerade erst vor einigen Monaten deutlich, als in Deutschland in einer Bank die Bankschließfächer geplündert wurden. Wenn man bedenkt, das ein Schließfach bei einer Bank zudem um die 60 Euro im Jahr kostet und nicht einmal versichert ist, lohnt sich diese Form der Lagerung generell für die meisten so oder so nicht.
Auch eine Aufbewahrung der Goldbarren daheim kommt wohl nur für die wenigsten in Frage, denn auch hier besteht die Gefahr des Diebstahls. Um sich gegen dieses Risiko abzusichern, muss eine Versicherung abgeschlossen werden – weitere Kosten -,welche zudem die Verwahrung in einem zertifizierten Tresor voraussetzt.
Es bleibt die Anlage von Gold in extern unabhängigen Hochsicherheitstresorlagern, so genanntes „Tresorgold„. Tresorgold ist wesentlich sicherer als die Aufbewahrung von Goldbarren daheim oder im Bankschließfach. Die Lagerung bei Tresorgold ist sogar bereits inklusive Versicherung. Die Anlage ist dabei direktes Eigentum des Kunden und zählt als „Sondervermögen“, d.h. selbst im Falle der Pleite ist das Gold geschützt, da es niemals in die Insolvenzmasse des Unternehmens fließen kann. Das Unternehmen verwahrt also lediglich das Gold im Auftrag des Kunden.
„Tresorgold“ gibt es im Übrigen schon seit Jahrzehnten, doch war es bisher in der Regel nur sehr wohlhabenden Leuten vorbehalten. Seit etwa zehn Jahren gibt es eine handvoll Anbieter welche diese Anlageform nun auch dem durchschnittlichen Anleger zugänglich machen. Doch nicht nur bezüglich der Sicherheit ist diese Anlageform in der Regel die sicherste aller Anlageformen in Gold, sondern auch bezüglich der Kosten ist sie generell die attraktivste Form der Goldanlage. Sie ist steuerbefreit – Abgeltungssteuerbefreit nach einem Jahr Lagerhaltung – und erlaubt die jährliche versicherte Verwahrung des Goldes ab nur 0,12% des Depotbestandes. Wobei die Kauf- und Verkaufsgebühren bei generell nur 0,5 bis 1% liegen. Damit ist Tresorgold nicht nur die sicherste Anlage um sein Geld in Gold anzulegen, sondern auch die allgemein weitaus günstigste Goldanlageform welche es gibt.
Kleiner Tipp für Leute, die ein Bankschließfach haben, aus welchen Gründen auch immer:
Versicherungen für deren Inhalt werden von den Banken angeboten, sind aber relativ teuer. In vielen, jedoch nicht allen, Hausratversicherungen ist aber bereits Versicherungsschutz für den Inhalt von Bankschließfächern enthalten. Der Schutz erstreckt sich oft bis zur Höhe der Versicherungssumme. Das sind in der Regel etliche Zehntausend Euro.
Ob ein solche Schutz in der Hausratversicherung enthalten ist oder nicht, kommt immer auf den Vertrag an. Viele heutige Verträge enthalten aber entsprechende Klauseln. Hier lohnt ein Blick in den Vertrag bzw. ggf. ein Neuabschluss. Hausratversicherungen gehören zu den preisgünstigsten Versicherungen überhaupt. So kann man eine 80 m² Stadtwohnung in einer deutschen Großstadt zum Teil bereits für €50-80 versichern – pro Jahr wohlgemerkt.
Das ändert aber natürlich nichts an den grundsätzlichen Bedenken gegen Bankschließfächer, die im Artikel ja gut dargestellt wurden (inbesondere der leichte Zugriff des Staates auf dessen Inhalte).
Vielen Dank für den (sehr) wertvollen Tipp Steffen!
Liebe Grüße aus Schwerin
Matthias