Wie lautet meine Goldpreisprognose 2016? Kann man hierzu überhaupt seriös eine Prognose erstellen?
Wer Gold als Anlage verstanden hat der hält Gold vor allem aus „langfristiger“ Sicht! Alle Aussagen zur kurzzeitigen Goldpreisentwicklung halte ich für schlicht unseriös! Es ist faktisch kaum möglich eine Goldpreisprognose für 2016 aufzustellen, da schlicht zu viele Einflussfaktoren bestimmt werden müssten die den Preis den Goldes lenken. Von sogenannten „schwarzen Schwänen“ ganz zu schweigen, d.h. es können immer Ereignisse eintreten die selbst der beste und aufmerksamste Beobachter nicht hätte kommen sehen. So hat bspw. die Finanzkrise 2008 kaum jemand richtig prognostiziert und genau das selbe Ereignis könnte möglicherweise 2016 erneut eintreten.
Ich sage natürlich nicht das es so kommt, geschweige das ich es erwarte, doch es würde mich nicht im geringsten überraschen wenn bereits nächstens Jahr ein neuer Crash eintreten würde. Damit würde natürlich auch der Goldpreis, antizyklisch zur Wirtschaft, profitieren. So wie eben im Jahre 2008, als plötzlich die Anleger nahezu panisch in den letzten sicheren Fels in der Brandung Gold flüchteten. Dumm nur, das Gold zu diesem Zeitpunkt faktisch überall ausverkauft war. Viele Edelmetallhändler konnten auf Monate kein Gold anbieten. Das alles feuerte den Goldpreis – Angebot und Nachfrage – natürlich umso stärker an, so dass der Preis für Gold auf neue Höhen von bis zu oberhalb 1.900 USD die Feinunze, in der Spitze, emporsprang.
Könnte sich dieses Szenario womöglich wiederholen? Meiner Meinung nach ist es lediglich eine Frage der Zeit! In diesem Fall, falls erneut die Finanzkrise ausbricht, würde die Goldpreisprognose 2016 zumindest bezüglich der Richtung sehr leicht fallen, denn Gold ist und bleibt die ultimative Sicherheit für das Vermögen. Dies wissen nicht nur die Zentralbanken – welche hohe Bestände in Gold aufbewahren – sondern auch immer mehr Privatpersonen. Wie hoch Gold dann, im Falle eine erneuten Crashs, steigen würde, kann man hingegen nicht seriös beantworten. Dies kommt ganz auf die Auswirkungen des Crash, der daraus steigenden Unsicherheit und natürlich auf die Reaktion der Investoren an. Je höher die Unsicherheit und umso mehr Anleger ins Gold flüchten umso tendenziell höher wird der Goldpreis davon profitieren.
Da, entgegen zum Jahre 2008, mittlerweile selbst die Staaten hoch verschuldet sind und nicht wenige kurz vor dem Staatsbankrott stehen, würde bei einem auch nur annähernd gleich großen Crash die Unsicherheit wohl um ein vielfaches höher ausfallen und somit ebenso die Flucht in das sichere Gold. Denn die Staaten werden nicht noch einmal das Budget zur Verfügung stellen können Banken und Co vor der Zahlungsunfähigkeit zu retten wie es im Jahre 2008 der Fall war. Würden die Staaten es hingegen doch tun, würden sie direkt in die Insolvenz rutschen. Alle, egal ob USA, Japan, China oder Europa – inkl. Deutschland – haben gewaltige Schuldenberge angehäuft, welche schon jetzt kaum noch zurückzahlbar sind.
Daher kann ich zur Goldpreisprognose 2016 nur folgendes sagen: Ich würde mich freuen wenn der Goldpreis sogar noch etwas sinken würde, damit jeder die Gunst der Stunde zusätzlich nutzen kann um sich weiterhin preiswert – wie ein kluger Kaufmann – einzudecken, umso früher oder später vom erneuten Anlauf des Goldpreises zu profitieren. Möglicherweise könnte der nächste Goldpreissprung wesentlich schneller folgen, bspw. im Falle eines erneuten Crashs, als uns allen lieb ist. In dem Fall wird man froh sein überhaupt Gold zu haben, denn viele andere Anlagen könnten dann entwertet werden. Mit Gewissheit kann man sagen, dass der nächste Crash definitiv nicht eine Frage des ob, sondern nur das Wann ist. 2016 könnte es soweit sein, vielleicht aber auch nicht.
In jedem Fall werden mehr und mehr Investoren und Privatleute, allein schon aufgrund der weiterhin rasant wachsenden Schuldenberge der Staaten, zurecht skeptisch werden und so nach und nach ihr Vermögen verstärkt in Gold absichern. Auch die Zeiten der Euphorie an der Börse und der steigenden Kurse – welche fast nur durch das billige Geld, statt positiver Unternehmensentwicklungen getrieben wurden – wie am Immobilienmarkt dürften nächstes Jahr abflauen. In diesem Jahr lag ich bspw. mit meiner Prognose bei 12.000 Punkten aus zusteigen fast Punktgenau richtig, denn seitdem hat sich der DAX wieder weit unterhalb von 11.000 positioniert.
Auch die Zinsen werden 2016 wohl nahe Null bleiben. Auch wenn die FED, übrigens ebenfalls von mir richtig vorausgesagt, den Zins um 0,25% angehoben hat, sehe ich dies mehr als symbolischen Charakter als einen echten Zinswechsel. Somit werden also auch Zinsanlagen weiterhin unattraktiv bleiben und zunehmend gefährlich, denn die Schulden der Staaten werden früher oder später beglichen werden müssen. Ich erwarte hier ein ansteigen der Inflation, damit die Schulden durch die Hintertür entwertet werden. Dies ist den Politikern viel bequemer als dem Volk erklären zu müssen neue Steuern zu erheben. Gold wird also auch von dieser Seite aus, als quasi nahezu letzte Anlage mit Wertsteigerunsgpotential, bei vor allem immer höherer Relevanz von Sicherheit, zunehmend attraktiv.
Fazit: Auch wenn sich eine Goldpreisprognose 2016 nicht seriös voraussagen lässt, sprechen alle Fakten für Gold. Die Unsicherheit nimm zu, die große Euphorie ist vorbei und Gold gerät auch aus Mangel an Alternativen zunehmend zurück ins Blickfeld der Anleger. Inwieweit der Goldpreis davon schon 2016 profitiert werden wir sehen. Bei einem erneuten Crash könnte es quasi von heute auf morgen sein und dann wird niemanden mehr eine Goldpreisprognose 2016 interessieren, sondern froh sein überhaupt noch rechtzeitig Gold erworben zu haben. Doch „langfristig“ ist die Richtung eindeutig vorbestimmt und wer eh regelmäßig einen Teil in Gold absichert, bspw. bequem durch einen Goldsparplan, der profitiert so oder so vom Cost-Average-Effect.
Weitere „langfristige“ positive Auswirkungen auf den Goldpreis, wie bspw. der Peak of Gold oder die steigenden Minenkosten von jährlich etwa 18%, wobei die meisten Minen schon jetzt unterhalb der Gewinnschwelle produzieren, geschweige beim aktuellen Goldpreis ihre Kosten decken können, noch gar nicht erwähnt. Somit ist der Goldpreis aktuell, und zunehmend immer mehr, stark unterbewertet! Falls der Preis dennoch noch etwas längerfristig so günstig bleiben sollte, können wir nur dankbar sein, denn früher oder später wird sich die Wahrheit durchsetzen und somit auch der Preis steigen. Daher sollte niemanden die Goldpreisprognose 2016 interessieren, sondern die „langfristige“ Goldpreisentwicklung. Wer mit Gold hofft kurzfristig Gewinne zu erwirtschaften, der hat die Anlage eh falsch verstanden und sollte lieber Anlagen mit „festen“ Zinsen wählen.