Über 30 Millionen Deutsche haben einen Bausparvertrag abgeschlossen. Liegt dies daran, weil die Geldanlage so gut ist?
Im Bereich Finanzen sind die Deutschen leider wie Schafe, die meisten folgen einfach der Masse. Dieses Muster der Manipulation klappt übrigens auch im Wahlkampf, man wiederholt etwas immer wieder und irgendwann glauben die Menschen dann es wird schon stimmen. Dieses Prinzip hat bspw. Donald Trump über die Sozialen Medien eingesetzt und auch Hacker aus Russland nutzen diese Strategie um Wahlen weltweit bewusst zu manipulieren.
Doch nur weil 30 Millionen Menschen einen Bausparvertrag abgeschlossen haben, bedeutet dies automatisch noch lange nicht, das diese Geldanlage gut wäre. Bereits vor Jahren habe ich darauf hingewiesen das ein Bausparvertrag generell schlechter ist als ein gewöhnlicher Banksparplan. Hat sich die Lage nun für Bausparkunden verbessert? Nein, ganz im Gegenteil! Mittlerweile sind Bausparveträge schlechter als jemals zuvor, sowohl von der Rendite, als auch bezüglich der Sicherheit.
Warum ist ein Bausparvertrag schlecht?
So werden nächsten Jahr Anfang 2017 die Einlagensicherungsfonds von 250.000 Euro aufgelöst, d.h. das Kapital ist nur noch bis 100.000 Euro sicher, durch die gesetzliche Einlagensicherung.
Doch die gesetztliche Einlagensicherung ist meiner Meinung nach nur eine Pseudogarantie um die Sparer zu beruhigen, denn 1. würde das Kapital im Fonds bei einem echten Crash niemals ausreichen um alle Ansprüchen gerecht zu werden und 2. ist die Sicherheit nur auf den Nennwert in Währung.
Die Währung allerdings wird jedes Jahr weniger wert – im Durchschnitt etwa 3% im Jahr – und kann zudem jederzeit durch ausufernde Inflation, Hyperinflation und Währungsreform entwertet werden.
Fazit: Warum ist ein Bausparvertrag schlecht? Ein Bausparvertrag ist unflexibel, unattraktiv, alles andere als sicher und schon gar nicht eine gute Anlageentscheidung. Besonders junge Menschen, denen hauptsächlich ein Bausparvertrag angeboten wird, fahren mit einem Goldsparplan langfristig wesentlich besser.
Danke für den Artikel!
Ein Bausparvertrag ist technisch nichts weiter als ein (kostspieliger) Zinsswap. Würde man ihn so bezeichnen, würde kaum jemand einen abschließen. Also hat man besser klingende Bezeichnungen erfunden, die aber natürlich nichts am Produkt selbst ändern.
Das einem Swap innewohnende Kontrahentenrisiko wurde jetzt noch einmal deutlicher, da ja nun nur noch die gesetzliche Einlagensicherung greift. Diese ist, sollte einmal ein etwas größeres Institut insolvent werden, nicht das Papier wert, auf die es gedruckt wurde. Ggf. würde die Rautenfrau dann eingreifen – mit Steuergeld. Also alles ein großer, wenn auch sehr schlechter Witz.
Nein, als Geldanlage ist ein Bausparvertrag in etwa so sinnvoll wie ein Aderlass bei einem entzündeten Blinddarm. Setzt man auf einen Bausparvertrag zur Immobilienfinanzierung und um sich die historisch niedrigen Zinsen zu sichern, mag der Gedanke durchaus verlockend klingen.
Es bleibt aber zum einen das Kontrahentenrisiko bis zur Hypothekenauszahlung. Zum anderen bezahlt man – wie bei einem jeden Swap – eine Gebühr für die Absicherung des späten Zinsrisiko. So funktioniert nun mal ein Zinsswap. Die Gebühr kommt in Form einer negativen Rendite (Realzins) auf das eingezahlte Kapital und ggf. versteckter Gebühren. Ob sich dann der Swap noch lohnt, muss genau nachgerechnet werden. Banken haben dafür alle nötigen Ressourcen, die meisten Kunden wohl kaum. Selbst dann bleibt ein Swap immer eine Wette. Und man wettet gegen eine Bank (Bausparkasse). Wie hoch liegen da die Chancen, dass man gewinnt?
Und die hohe Unflexibilität wurde ja im Artikel schon angesprochen. Man kann einen Vertrag natürlich kündigen, bezahlt dabei aber teuer für die Kündigung, wie bei Kapitallebensversicherungen auch.
Warum lese von diesen und ähnlichen Fallstricken eigentlich nie etwas bei der Stiftung Warentest (Finanztest)? Ach so, ja, natürlich, 11 % des Budgets kommt von der Regierung. Mit der darf man es sich also nicht verscherzen.