Immer mehr Indizien deuten darauf hin, dass die Weltwirtschaft überdreht und eine Korrektur unmittelbar bevorstehen könnte. Zahlen und Auswirkungen auf den Goldpreis.
Das neue Jahr hat kaum begonnen und schon gibt es alarmierende Signale für die Weltwirtschaft. Wo ich Risiken für die Weltwirtschaft sehe und was die Entwicklungen für den Goldpreis bedeuten können.
Die USA und Donald Trump
Trotz immenser ausufernder Geldmenge kommt die Wirtschaft nicht wieder in Schwung. Die USA haben allein während einer Amtsperiode von Obama die Staatsverschuldung knapp verdoppelt. Lagen die Schulden der USA noch 2008 bei 11 Billionen USD, sind es nun über 20 Billionen USD.
Dem nicht genug kündigte nun der neue Präsident Donald Trump an, die Schulden der USA extrem auszubauen. So ist geplant die Steuern zu senken, was nach Einschätzung der Ratingagentur Fitch die Staatsverschuldung der USA auf etwa 33% erhöhen wird. In innerhalb von 10 Jahren werden dem Staat so Einnahmen in Höhe von 6,2 Billionen USD fehlen.
Dem nicht genug plant Donald Trump Strafzölle von bis zu 45%. Dies würden vor allem exportorientierten Ländern wie China und Deutschland wirtschaftlich extrem schaden. Darüberhinaus würde China wohl darauf reagieren und Rache üben und ebenso protektionistische Maßnahmen auf amerikanische Produkte erheben. Es droht also ein Wirtschaftskrieg und somit eine extreme Verlangsamung der globalen Wirtschaft, mit allen damit verbundenen Konsequenzen auf die Börsen.
Die Rating Agentur Fitch hat bereits angekündigt das Top Rating AAA den USA zu entziehen. Standard & Poors führt die USA schon seit längerem nur noch mit der Bonität AA+. Das Vertrauen der Investoren in die USA dürfte also weiterhin kippen und so werden die Zinsen auf amerikanische Staatsanleihen weiter steigen, wodurch wiederum die Verschuldung der USA beschleunigt wird, ein Teufelskreislauf.
Damit die USA nicht in den offenen Staatsbankrott rutschen wird daher wohl die Inflation ausufern, denn so können die Schulden des Staates durch die Hintertür entwertet werden. Andere Möglichkeit wäre, die Steuern zu erhöhen, doch dies tut ja Donald Trump eben bekanntlich nicht, sondern genau das Gegenteil.
Wagnis Kapital Investitionen extrem zurückgegangen
Doch nicht nur die Zahlen der größten Volkswirtschaft der Erde sind alarmierend, sondern auch weitere Zahlen deuten auf eine kommende Rezession hin. So sind bspw. die Investitionen in Start Ups weltweit stark rückläufig.
„Einhörner“, also Start Ups welche mit mindestens 1 Milliarde USD bewertet werden, sind in den USA sogar extrem rückläufig. Wurden noch im 3 Quartal 2015 16 Einhörner geboren, waren es im 4 Quartal 2016 nur noch vier.
Und weltweit sieht es mit den Wagniskapital Investitionen nicht weniger schlimm aus. Konnten die Start Ups 2015 noch 142 Milliarden USD einsammeln, waren es 2016 nur noch 127 Milliarden USD. Auch die Neugründungen sind katastrophal zurück gegangen, von 17.992 auf nur noch 13.665.
Und was macht China?
China wuchs im letzten Jahr so langsam wie seit 25 Jahren nicht mehr. Und das trotz gewaltiger Fiskal politischer Maßnahmen, wie Milliarden Investitionen in Infrastruktur und in Geisterstädte. Die Exporte sanken in China dennoch um knapp 8%, soviel wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise 2009 nicht mehr.
China schafft es also trotz extremer Ausdehnung der Geldmenge nicht einmal ansatzweise den Wirtschaftsabschwung aufzuhalten. Zudem droht in China eine gewaltige Immobilienblase, denn viele Städte wurden in der Hoffnung auf weiter unbegrenztes Wachstum gebaut. Städte in den Wolkenkratzer stehen für zehntausende von Menschen, doch wo so gut wie keine Menschenseele lebt.
Zudem kommt, das in China die Löhne immer weiter steigen und das Land so für mehr und mehr ausländische Unternehmen nicht mehr attraktiv genug ist. Viele Firmen verlassen daher mittlerweile China und kehren wieder ins eigene Land zurück. Die Politik Donald Trumps dürfte dazu führen, das auch viele amerikanische Unternehmen verstärkt heim kommen.
Auswirkungen auf den Goldpreis
Zunehmende Unsicherheit ist gut für den Goldpreis, denn Gold ist bekanntlich die Krisenvorsorge Nr. 1. Auch die mittelfristig aufkeimende Inflation in den USA wird positive Auswirkungen auf den Goldpreis haben.
Anlagealternativen wie Aktien und Immobilien sind zudem mittlerweile wohl nahe am Zenit, wenn nicht bereits überbewertet. Selbst das Kapital in Start Ups ist, wie gezeigt, weltweit stark rückläufig. Und Zinsanlagen sind aufgrund der Negativzinsen und gleichzeitig ansteigender Inflation keine Alternative. Bleibt also quasi nur noch das Gold.
Bedeutet zusammenfassend: Immer mehr Anleger werden zusätzliche Sicherheit suchen und zum anderen eine günstig bewertete Anlage. Gold erfüllt beide Ansätze. Mehr und mehr Investoren dürften daher in der kommenden Zeit Gold für sich entdecken und somit wird der Goldpreis auch aufgrund der zusätzlichen Nachfrage positiv beflügelt werden. Aktuell ist demnach wohl noch eine besonderes günstige Gelegenheit Gold zu erwerben. Sei es nun durch klassischen Einmalkauf oder bequem via eines Goldsparplanes.