Eine Rubrik von meinem Blog lautet Goldsparplan ist nicht gleich Goldsparplan und damit meine ich ganz klar, das nicht alles Gold ist was glänzt, denn ähnlich wie beim einmaligem Goldkauf, kann man auch bei einem Goldsparplan vieles falsch machen.
Doch welche Fallstricke gibt es konkret zu beachten?
Ich werde ihnen einige nennen.
Ich erhebe hier natürlich keine Gewähr auf Vollständigkeit, doch einige der typischen Fallen, welche mir auch im Zusammenhang meiner Kunden immer wieder verstärkt auffallen, möchte ich ihnen hier erläutern.
Fallstricke bei einem Goldsparplan:
1. Man achtet lediglich auf den Goldkaufpreis!
Dieses fällt mir bei Kunden immer sehr häufig auf. Dabei gibt es viel mehr zu beachten, so bspw. die Zustellkosten, die Lagerkosten, die Sicherheiten und natürlich auch das physische Gold welches man erwirbt – mehr dazu später.
Achten sie also auf die gesamten Konditionen des Goldsparplanes und lesen sie sich genau das Kleingedruckte durch.
2. Man kauft bei deutschen Banken.
Einigen Leuten scheint der Goldpreis hingegen absolut egal zu sein und sie achten voll auf die Sicherheit. Dabei denken anscheinend viele, dass bei einer Bank der Goldkauf sicher sei. Ok, im Gegensatz zu eventuell einigen schwarzen Schafen im Internet oder auf Ebay ist der reine Golderwerb bei einer Bank eine gute Sache. Doch eines ist Fakt. Der Goldkauf bei einer Bank wird immer registriert, d.h. der Deutsche Staat weiß genau dass sie Gold gekauft haben. Was diese nicht gegebene Anonymität im Falle von Insolvenz, Arbeitslosigkeit oder im Falle eines Goldverbotes bedeutet, muss hier sicherlich nicht weiter erwähnt werden.
Und auch wenn der Preis nichts alles ist, sollte man sich im Klaren sein, dass die Bank mit Abstand die schlechtesten Konditionen bietet welche man bei einem Goldsparplan am Markt erwerben kann. Es sind hier nicht nur einige Prozent (etwas) teurer, sondern die Bank langt hierbei generell wirklich kräftig zu.
3. Man lässt Gold bei einer Bank im Schließfach lagern.
Wer meint die Goldlagerung bei einer Bank sei sicher, der irrt. Es gibt mehrere Fälle in denen das Schließfach leer war, so bspw. geschehen, nur weil einige Monate keine Tresormiete gezahlt wurde.
Auch ist bekannt geworden, dass einige Banken das hinterlegte Gold, für welches man Tresormiete zahlte, einfach vermieteten und gar nicht physisch darüber verfügten.
Zudem sollte jedem bewusst sein, dass im Falle einer Krise, die Bankschalter ganz schnell geschlossen werden und man nicht an das Gold heran kommt.
Wenn sie also lagern möchten, dann niemals bei einer Bank und nach Möglichkeit auch nicht innerhalb der BRD.
4. Große Barren
Wenn sie mit ihrem Goldsparplan jederzeit das physische Gold als Währung einsetzen wollen, dann geht es nur indem sie kleine Barren erwerben. Große Barren sind zwar generell billiger, doch bringen ihnen diese im Falle einer Krise absolut nichts, denn niemand wird ihnen einen 50 Gramm Barren umtauschen können (kein Wechselgeld herausgeben können). Von der Gefahr mit großen Barren auf die Straße zu gehen dabei ganz zu schweigen.
Überlegen sie also was ihnen wichtiger ist, eventuell 20 % weniger Handelsspanne oder die Sicherheit jederzeit mit Gold handeln zu können. Ich empfehle jedem, in erster Linie Gold als Absicherung zu betrachten und nicht als Spekulationsobjekt.
Übrigens, apropos Spekulation, im Falle einer richtigen Krise können sie sich mit kleinen Barren eventuell bedeutend mehr kaufen als mit großen Barren, denn dann steigt der Wert von Gold rapide an. Somit ist es dann noch unsinniger große Barren zu besitzen, bei denen ihnen niemand etwas zurück wechseln kann.
Abgesehen davon können es sich wohl nur die wenigsten leisten regelmäßig in größere Barren zu investieren. Und wer möchte schon das Risiko eingehen bspw. auf einer 50 Gramm Barren zu sparen, der eventuell in 3 Jahren bereits das Doppelte an Wert hat. Zudem haben sie bei kleinen Barren den Vorteil jederzeit beliebige Summen in Geld (Euro) zurück tauschen zu können, sofern der Goldsparplan diese Flexibilität ermöglicht und keine festen Laufzeiten hat – somit kommen wir gleich zum weiteren Fallstrick.
5. Laufzeiten
Nach Möglichkeit sollte der Goldsparplan keine Laufzeiten haben. Wer weiß schon was morgen oder übermorgen ist. Der Goldsparplan sollte nicht zum Zwang oder zum Liquiditätsrisiko werden, sondern sie sollten jederzeit entscheiden können wann und wie oft sie Geld in Gold umtauschen möchten.
6. Flexibilität
Ich empfehle dabei darauf zu achten, dass sie jederzeit über die monatliche Höhe ihres Goldsparplanes entscheiden und bei Bedarf auch mal einige Monatsbeiträge aussetzen können.
7. Auszahlung
Hier sollte man darauf achten, jederzeit einen Teil seines Goldes welchen man durch den Goldsparplan erworben hat, auch umtauschen zu können.
8. Lagerung „Kosten“
Hier wird oft sehr viel Geld gemacht. Ich selber habe schon von Goldsparplänen gehört welche fast mehr Lagerungskosten pro Jahr ausmachten, als der Kunden Gold in seinen Goldsparplan eingezahlt hat.
9. Lagerung „Sicherheit“
Auch hier wird viel getrickst. Es sollte selbstverständlich sein, das entweder eine bestimmte Menge in Gramm oder Kilogramm 100% abgesichert ist oder halt die komplette Lagerung. Angaben von 100.000 oder 500.000 Euro sind in meinen Augen Betrug. Denn was machen sie bspw. wenn ihr heutiger Goldwert, der aktuell bei bspw. 300.000 Euro steht z.B. in 10 Jahren das 5-Fache an Wert hat. Sicher fühlen kann man sich dabei in jedem Fall nicht.
Zudem sollten sie Gold niemals in Deutschland und/oder bei einer Bank lagern lassen.
Ein idealer Ort ist bspw. nach wie vor in der Schweiz.
10. Lieferung
Viele Leute welche einen Goldsparplan besitzen, werden spätestens dann überrascht wenn sie das Gold haben möchten. Oft gibt es keine Lieferung und man kann sich das Gold nur in Euro auszahlen lassen oder es nur persönlich abholen aber mal im ernst. Würden sie gerne mit mehreren 1000 Euro Goldbarren quer durch Deutschland fahren wollen? Die Lieferung sollte also inklusive sein!
Achten sie auch bei der Lieferung auf die Kosten. Oft holen auch hier viele Goldsparplan-Anbieter viel Geld durch die Lieferung rein, so dass sich ein Anfangs günstiger Goldpreis schnell als eine Mogelpackung entpuppt.
11. Goldverkaufspreis
Zudem sollte neben all den Kosten auch der Goldverkaufspreis in einem fairen Verhältnis stehen. Auch hier tricksen viele Anbieter von Goldsparplänen. Der Goldkäufer achtet oft nur auf den günstigen Kaufpreis und wird dann beim Goldverkauf abgezockt. Achten sie auf den sogenannten Spread bei einem Goldkaufplan (Verhältnis von Goldankauf und Goldverkauf).
Last but not least möchte ich erwähnen/zusammenfassen – schauen sie sich die genauen Konditionen ihres Goldsparplan-Favouriten an. Lassen sie sich nicht blenden von einem günstigen Goldkaufpreis oder angeblicher Sicherheit. Denken sie daran, das auch bei einem Goldsparplan nicht alles Gold ist was glänzt. Die besten Goldsparpläne im Vergleich finden Sie hier >>