Die griechischen Schulden wachsen unaufhörlich. Jetzt entwickelt sich zur katastrophalen Lage zudem ein spürbarer Bankenrun. Nicht nur griechischer Ersparnisse, sondern auch der Deutsche Sparer ist vor einem Staatsbankrott Griechenlands betroffen.
Auch im dritten Quartal ist die Wirtschaftsleistung Griechenlands erneut stark eingebrochen. Laut einer zweiten Veröffentlichung der Statistikbehörde Elstat, fiel das Bruttoinlandsprodukt im Vergleich zum Vorjahresquartal um 5,0 Prozent. In der ersten Veröffentlichung teile Elstat sogar einen Rückgang um 5,2 Prozent mit. Seit 4 Jahren befindet sich nun Griechenland in der Dauerrezession.
Auch der weitere Ausblick ist für das hochverschuldete Griechenland -welches ohne fremde Hilfe längst hätte den Staatsbankrott erklären müssen- negativ.
Der Euro erschwert die katastrophale Lage, denn dieser ist zu stark für das Land und entspricht nicht der nationalen Wirtschaftsleistung. Zudem sinkt durch die drastischen Sparmaßnahmen und Gehaltskürzungen die inländische Kaufkraft.
Griechenland ist ein Fass ohne Boden. Ein Schrecken mit Ende wäre sicherlich die vernünftigere Wahl. So oder so erkennen immer mehr Politiker diese aussichtslose Situation, ein Schuldenschnitt und eine anschließend abgewertete Währung ist zwar eine unschöne Lösung, doch die einzige Möglichkeit um die Staatsschulden wieder auf ein gesundes Niveau zurückzubekommen und Griechenland wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Doch nicht nur die Gläubiger Griechenlands müssten dann einen Teil -prognostiziert werden bis zu 70 Prozent- ihres Geldes abschreiben, sondern auch die griechischen Bürger.
Kurz nach dem Schuldenschnitt würde es anschließend zu einer Währungsreform kommen und diese wird ebenso stark -bis zu 70 Prozent prognostiziert- abgewertet werden. Immer mehr Bürger erkennen diese Tatsache und tauschen ihr Vermögen in Gold und in Fremdwährungen wie Euro und Dollar. Dabei ist selbst der Euro mittlerweile kein sicherer Hafen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, das er ständig inflationiert, doch dies wäre ein anderes Thema.
Die Banken in Griechenland haben große Geldabhebungen zu verzeichnen und fürchten vor einer Beschleunigung des jetzigen anhaltenden Bankenruns. Dadurch dass die Geldhäuser generell nur 1/10 an Eigenkapital hinterlegt haben, könnte ein Bankencrashszenario einsetzen.
Doch auch der private Sparer in Deutschland ist im Falle eines Staatsbankrotts Griechenlands gefährdet, denn Kapitallebensversicherungen, Riester, Rürup etc. haben große Summen in griechische Staatsanleihen investiert. Ein Staatsbankrott Griechenlands könnte einige Versicherungsgesellschaften und Banken in Bedrängnis führen, im günstigsten Fall würde mindestens der Zins bei diesen Anlagen herab gesenkt werden. Eines ist klar, alle jetzigen Maßnahmen sind nicht mehr als die Aufhebung von Zeit und dramatisieren die Lage für alle Beteiligten, sowohl für Griechenland, als auch für die Eurostaaten. Nur etwas positives hat die jetzige Situation, noch haben die Bürger etwas Zeit ihre Ersparnisse in sichere Häfen umzuschichten.