Seit Beginn der Industriealisierung gibt es nun schon seit etwa 100 Jahren den Glauben des ewigen Wachstums. Doch immer mehr erkennt auch der letzte Optimist der alten ökonomischen Schule, dass es kein dauerhaftes Wachstum geben kann. Hierfür ist Japan ein Musterbeispiel und es zeigt mit seiner wirtschaftlichen Geschichte was auch Europa und den USA mittelfristig bevorstehen könnte.
Japan hatte seit 1950 ein gigantisches Wachstum zu verzeichnen, der Nikkei stellte bis 1989 einen Rekord nach den nächsten auf. Japan wuchs so stark, dass sogar schon viele Amerikaner das Land der aufgehenden Sonne als neue Wirtschaftssupermacht sahen. Wirklich absolut nichts deutete auf ein rasantes Ende hin. Hätte damals noch vor 1989 jemand erzählen wollen, Japan würde in einer Rezession rutschen, geschweige in einer Dauerrezession, er wäre für verrückt erklärt worden und das sowohl im Ausland, wie auch in Japan. Der Nikkei überstieg im Jahre 1960 zum ersten mal die 1000 Marke und im Jahre 1989 markierte er mit 38.957,44 Punkten im Allzeithoch. Seitdem hat er sich nie wieder erholt und tümpelt bei unter 10 000 Punkten seit Ewigkeiten vor sich hin.
Dabei handelte Japan immer nach dem ökonomischen Lehrbuch und nach dem Modell Keynes. Genau nach dem Modell unter welchen auch insbesondere die USA handeln. Die Zentralbank senkte den Leitzins nahezu auf null und schuf so billiges Geld für die Firmen. Und der Staat investierte munter in die Wirtschaft und senkte die Steuern. Doch trotz aller Anstrengungen verpufften alle Maßnahmen bis heute. Der Staat hat sich mittlerweile auf ein Rekordniveau von über 200 Prozent des BIP verschuldet (Vergleich: Griechenland hat eine Verschuldung von „nur“ etwa 120 Prozent des BIP oder Deutschland liegt bei circa 80 Prozent des BIP). Diese Hoffnungslosigkeit setzt sich nun schon seit über 20 Jahren in eine unendliche Geschichte fort – siehe Grafik:
Quelle: Wikipedia
Ganz im Gegenteil, es sieht düsterer aus für Japan als jemals zuvor. Denn der Staat hat sich mittlerweile total überschuldet, der letzte Ausweg ist auch hier mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Inflation und/oder Währungsreform. Dies ist und bleibt letztendlich die einzige Option eines Staates seiner Schulden Herr zu werden.
Schauen wir in die USA, wie wird dort das Problem des Wirtschaftsaufschwungs versucht zu lösen? Ganz klar, auch hier nachdem Modell nach Keynes, immer mehr neues Geld. Und auch die USA steht mittlerweile kurz vor dem bankrott. Dem Staat geht das Geld aus. Auch hier droht also das Szenario von Inflation und/oder Währungsreform.
Und wie schaut es in Europa und den anderen Industriestaaten aus? Auch hier sind nahezu alle hoffnungslos verschuldet und da wir in der EU zusammenhalten, gehen wir gemeinsam mit anderen Staaten wie Griechenland, Irland, Portugal unter. Egal ob also Deutschland, USA oder Japan, das einzige was immer weiter ansteigt sind die Schulden. Jedes Problem wird mit immer mehr frischen Geld bekämpft, Geld welches nicht existiert und aus Schuld entsteht. Der Bürger muss letztendlich für diese Schulden durch Inflation und/oder Währungsreform bürgen.
Glauben sie eventuell noch an unbegrenztes Wachstum? Ich bin der Meinung, dass uns weltweit eine Dauerrezession wie in Japan bevorsteht. Der Traum von ewigem Wachstum funktioniert nach meiner Auffassung schon alleine deswegen nicht weil der Welt nur begrenzte Kapazitäten zur Verfügung stehen. Denken wir bspw. nur an die Rohstoffe welche immer teurer werden und die Wirtschaft dadurch drosseln. Selbst China muss u.a. aufgrund des zu schnell wachsenden Energiebedarfes (China wächst aktuell schneller als man Atomkraftwerke bauen könnte) das Wachstum künstlich verlangsamen. Doch nicht nur die natürlichen Ressourcen sind ein Problem, sondern auch die Menschen, denn weltweit werden die Menschen in den Industriestaaten immer älter, zugleich sinkt die Bevölkerung. Wachstum kann es allerdings salopp gesagt, nur durch neue geben. Wo also das Bevölkerungswachstum stagniert bzw. immer mehr Leute in Rente gehen, da muss auch zwangsläufig die Wirtschaft stagnieren. Das wirtschaftliche Modell vom ewigen Aufschwung mit nur einigen kurzen Konjunktureinbrüchen ist meiner Auffassung nach nur ein Wunschmodell selbsternannter Ökonomieexperten wie damals eben John Maynard Keynes. Leute welche genau eben das erzählten was die Politiker zu gerne hören wollten und dafür geehrt wurden.
Eines steht heute für mich persönlich fest, das Modell Keynes indem der Staat und die Zentralbanken die Wirtschaft steuern könnten funktioniert nur begrenzt. Unser jetziges System ist letztendlich nur ein Versuchsmodell welches nicht mal seit 100 Jahren existiert. Und unser ungedecktes Papiergeldsystem ist ein noch viel größeres Experiment welches diese rasante Verschuldung erst ermöglicht hat.
Wie gesagt, wir sehen es eindrucksvoll in Japan. Dieser Staat befindet sich für mich im Teufelskreislauf und durch die immense Schuldenlast bleibt diesem Staat nur noch eine Möglichkeit. Und welche letzte Möglichkeit bleibt einem Staat wenn die Schuldenlast bereits zu groß ist? Richtig, Inflation und/oder Währungsreform. Die Bürger werden letztendlich ihrer Ersparnisse (Geldwerte) enteignet werden. Eine ähnliche Situation steht im Übrigen nicht nur in Japan und mit immer höherer Wahrscheinlichkeit in gleicher Ähnlichkeit den USA vor, sondern mit immer höherer Wahrscheinlichkeit auch Europa inklusive Deutschland.
Und wenn die USA in die nächste große Rezession rutschen, dann wird auch China rutschen, denn fast alle Produkte von China werden in die USA exportiert. Die USA sind immer noch der wichtigste Absatzmarkt der Welt. Ein interessantes Buch welches sich mit dieser Thematik beschäftigt ist im Übrigen ein Buch von Prof. Max Otte „Der Crash kommt“. Eine wertvolle Lektüre für jeden der auf den nächsten kommenden Wirtschaftscrash vorbereitet sein möchte und keine Lust hat sein gesamtes Vermögen in diversen Geldwertanlagen (Bausparer, Lebensversicherungen, Anleihen, Zertifikate, Sparkonten, Festgeldern, Bundesschatzbriefen, Riester, Rürup etc.) zu verlieren. Und eventuell sogar Interesse daran hat, durch die nächste Krise immens zu profitieren. Ich hoffe es kommt nicht so schlimm wie befürchtet und auch würde mir ewigen Aufschwung wünschen aber ich bin sehr skeptisch. Mit einem Goldsparplan (in kleinen physischen Goldbarren) haben sie in jedem Fall immer eine Vorsorge welche sie liquide und jederzeit handlungsfähig macht und einen Wert der selbst in der Krise bestehen bleibt. Alle andere Anlagen können in einer Krise entweder total an Wert verlieren (Geldwerte) oder (Sachwerte wie Aktien oder Immobilien) ihren alten Wert vor der Krise erst nach längerer Zeit nach der Krise wieder erreichen. Gold ist dann wieder die einzige akzeptierte Währung!