Angst vor Inflation

Bei der Deutschen Bevölkerung steigt zunehmend die Angst vor Inflation. Das diese Sorge berechtigt ist, habe ich bereits im letzten Blogbeitrag belegt. Es ist demnach sogar unklug nicht über die Inflation nachzudenken, denn die meisten Anleger-Produkte erzielen dadurch real lediglich Negativrenditen und gaukeln dem Sparer durch den Zins nur eine Wertsteigerung vor. Beispiele gefällig? Kapitallebensversicherungen, Bausparer, Sparkonten, Riester, und die meisten Staatsanleihen sind zum großen Teil Zinsspielchen, der nominale Betrag steigt zwar, doch abzüglich der Inflation ist die tatsächliche Wertsteigerung negativ, d.h. der Sparer verliert in diesen Anlagen Geld.

Zudem habe ich im letzten Blogbeitrag dargelegt, dass die tatsächliche Inflation für Sie persönlich mit hoher Wahrscheinlichkeit viel höher ausfallen wird, als die öffentlich dargestellte. Die einzige Möglichkeit um seinen persönlichen Warenkorb festzustellen und die Kaufkraft zu beobachten, ist jährlich seine Ausgaben zu vergleichen.

Doch die jetzige Inflation in der Gegenwart bedeutet noch lange nicht, das wir auch in der Zukunft „nur“ durchschnittlich 3 Prozent pro Jahr Kaufkraftverlust haben werden. Ganz im Gegenteil, man muss davon ausgehen dass die Staaten in der Zukunft Druck auf die Zentralbanken ausüben werden und ein ernstes Interesse daran besitzen dass die Kaufkraft noch höher und schneller – bezüglich auf die Ersparnisse – entwertet wird.

Doch warum haben die Staaten ein solches Interesse? Ganz einfach, Politiker erhöhen ungern die Steuern, da sich dadurch beim Volk unbeliebt machen, also verschuldet man sich munter weiter , doch dieses geht natürlich nicht ewig gut. Der Schuldenberg des Staates wächst unerbittlich immer weiter an. Ein beliebtes Mittel ist dann diesen Schuldenberg zu entwerten, indem man Inflation erzeugt. Man nennt dies auch kalte Enteignung, also Entwertung durch die Hintertür. Experten gehen davon aus dass die Inflation auf mindestens 2-stellige Beträge in Deutschland ansteigen muss, um die jetzigen Schulden in absehbarer Zeit auf ein moderates Niveau zurück zu drücken.

Doch dem nicht genug, je höher die Verschuldung wächst umso größer werden in Zukunft die benötigten Werkzeuge sein. Schon jetzt zahlt Deutschland jährlich über 40 Milliarden Euro allein an Zinsen. Schon dies ist mehr als besorgniserregend. Doch momentan haben wir eine Niedrigzinsphase, was passiert wenn sich der Zins bspw. verdoppelt? Dann kann Deutschland schnell Probleme bekommen! Allein die jährlichen Zinsausgaben würden sich dann auf über 80 Millarden Euro belaufen. Wie bereits gesagt, nur die Zinsen, d.h. vom dem gewaltigen Schuldenberg von mittlerweile über 2 Billionen Euro würde nicht ein Cent dabei zurückgezahlt werden. Wenn Deutschland erstmal sein Vertrauen verliert, könnten die Zinsen schnell auf weiter 6, 8, 10, 12 Prozent und noch mehr ansteigen und somit schnell die gesamten Staatseinnahmen auffressen. Spätestens dann müssen die Politiker handeln.

Die Angst vor Inflation ist also besonders in jetzigen Zeiten mehr als gerechtfertigt, auch wenn Politiker und Co versuchen zu Beschwichtigen. Die Lage ist ernst und beinahe katastrophal, insbesondere bei dem jetzigen Konstrukt der Eurozone, in der Deutschland für andere Staaten mithaften muss.

Eines ist gewiss, irgendwann kann der Staat nicht weiter unermüdlich Schulden machen und muss diese bereinigen. Entwertung ist dabei das beliebteste Mittel. Neben der berechtigten Angst vor Inflation bleibt dann nur noch die Währungsreform. Alle anderen Optionen wären drastische Steuererhöhungen oder Krieg. Nur sind diese keine tatsächlichen Lösungen, da sie die faktische Staatsverschuldung nicht abwenden, sondern nur hinauszögern können.

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