Der Euro hat seit seiner Einführung im Jahre 1999 laut einer Studie der Allianz bereits über 20 Prozent an Wert verloren, dementsprechend liegt der Wert bei mittlerweile unter 80 Cent. Bedeutet im Klartext, wenn jemand bspw. 10.000 Euro seit dem Jahre 1999 unters Kopfkissen gepackt hätte, dann wäre dieses Geld nun nicht einmal mehr 8.000 Euro wert. Dabei ist die Studie der Allianz sogar noch relativ optimistisch. Fragt man Verbraucher nach dem Wert des Euros nach seiner heutigen Kaufkraft seit der Einführung, bekommt man nahezu immer die selbe Antwort: „Der Euro ist nur noch genauso viel wert wie damals die DM, nur das Vorzeichen hat sich verändert!“ Und wenn man Preise wie Heizöl oder Benzin vergleicht oder die allgemeinen Energiepreise mit den seit 1999 dann sieht man sehr eindrucksvoll das die gefühlte Inflation nicht von ungefähr kommt.
Doch ganz egal ob wir nun eine Inflation von „nur“ guten 20 Prozent seit der Euroeinführung oder gar von bis zu 50 Prozent haben, eines ist gewiss weder ein Sparkonto, noch ein Riestervertrag, noch ein Bausparer, geschweige eine Kapitallebensversicherung sind bei dieser Weichwährung zum Vermögensaufbau geeignet, denn all diese Anlagen bauen auf den weichen Euro auf. Was bringt also bspw. ein Zins von 0,5 Prozent auf dem Sparbuch bei einer aktuellen Inflation von knapp 3 Prozent wirklich? Die Antwort, statt Vermögensaufbau findet ein Vermögensabbau statt, jedes Jahr sind somit die Ersparnisse 2,5 Prozent weniger – statt mehr – wert.
Was passiert mit dem Vermögen in diesen Anlagen gar bei zukünftigen Inflationensraten von 4, 5 oder gar 10 Prozent? Sie denken jetzt vielleicht das sei unwahrscheinlich oder unmöglich? Keines wegs, allein in den letzten 40 Jahren gab es in Deutschland immer wieder Inflationszahlen weit oberhalb von 3 Prozent im Jahr, wie die folgende Grafik gut darstellt:
Falls Sie sich jetzt wundern warum die Inflation plötzlich seit den letzten Jahren so relativ akkurat ausschaut, empfehle ich Ihnen sich mal mit dem neuen Statistikanwendungsverfahren zur Inflationsberechnung zu beschäftigen, genannt „hedonische Methode„. Einfach formuliert kann man dazu auch sagen, seit dem Jahre 2002 wird die Inflation mit einigen Tricks etwas schöner berechnet. Oder um es ehrlicher zu formulieren, man lügt das Volk schlicht an. Deutschland hat es im Übrigen dabei den Amis nachgemacht, welche bereits nach dem Jahre 1980 ihre Inflation etwas besser nachstellen, als sie tatsächlich ist, die Grafik finden Sie unter „Shadow Stats“ Beruft man sich auf diese Rechnung in den USA, kann man davon ausgehen dass die tatsächliche/echte Inflation in etwa doppelt so hoch ist wie die öffentlich angegebene Inflation. Dementsprechend ist die gefühlte Inflation der meisten Verbraucher nachvollziehbar. Zudem kommt das sich gerade die Dinge des alltäglichen Bedarfs und die Dinge wo das meiste Geld der Mittelschicht investiert wird, verteuert. Doch diese Dinge werden in den offiziellen Inflationsberechnungen mit ihren künstlichen Warenkörben oft nicht hinreichend berücksichtigt. Wie gesagt die Inflationsberechnung der Allianz, welche schon erschreckend genug ist, ist sehr optimistisch. Kann es vielleicht sein dass die Allianz ein eigenes Interesse an einer geringeren Inflation hat um entsprechende Zinsanlagen verkaufen zu können? Selbstverständlich!
Und falls Sie jetzt schon geschockt sein sollten und Ihre Ersparnisse dahinsickern sehen, muss ich leider erwähnen es könnte noch schlimmer kommen. Denn es ist keine neue Erkenntnis, das Staaten welche in der Vergangenheit hoch verschuldet waren sich immer irgendwann gerne dem Mittel der Hyperinflation zum Schuldenabbau bedient haben, mit einer anschließenden Währungsreform. Und wenn Sie sich mit der Deutschen Staatsverschuldung auseinandersetzen werden sie feststellen das jedes Jahr die Schuldenberge angewachsen sind, sowohl in guten als auch in schlechten Wirtschaftslagen. Doch die Zukunft soll nicht das Thema dieses Beitrages sein. Fakt ist, Papieranlagen welche also Zinsen auf Euro aufbauen sind nicht zum Vermögensaufbau, sondern zum Vermögensabbau geeignet.
Doch es gibt eine Lösung und die lautet, raus aus Papieranlagen und rein in Sachwerte. Sachwerte kennen keine Inflation und im übrigen auch keine Währungsreform. Allerdings ist auch bei Sachwerten nicht alles Gold was glänzt, Aktien bspw. können insolvent gehen und Immobilien entwickeln oft Blasen (siehe letzte Immobilienblase in den USA). Zudem kann sich nicht jeder Verbraucher mal gerade eine Immobilie leisten.
Dabei möchte ich nicht sagen das Immobilien und Aktien prinzipiell schlecht sind, doch sie sollten niemals an erster Stelle stehen und sind zudem nicht für jeden geeignet. Gold hingegen gehört zweifelsohne in jedes gesunde Portfolio, selbst der Börsianer des Jahres Dr. Max Otte empfiehlt 25 bis 35 Prozent des Vermögens in Gold abzusichern. Prof. Dr. Hans Joachim Bocker – welcher u.a. das Buch „Freiheit durch Gold“ geschrieben hat – empfiehlt u.a. als einzig funktionierende Investmentregel (welche in der Vergangenheit noch nie versagt hat) die 3 Speichen-Methode, bedeutet mindestens 1/3 des Vermögens in Gold abzusichern. Ein Goldsparplan ist also eine sehr intelligente Alternative, denn nicht nur das Gold keine Inflation kennt und der Kunde somit auch real Vermögensaufbau statt Vermögensabbau betreibt – wie es ja leider bei Papieranlagen der Fall ist -, sondern allein auch schon als Absicherungmittel gehört Gold in jedes gesunde Portfolio. Denn eines ist gewiss, derjenige der Gold hat hat immer Geld. Alles andere kann jederzeit entwertet werden oder stillschweigend – durch Inflation – in sich verfallen, Gold hingegen ist unvergänglich. Besonders in aktuellen Zeiten der Schuldenkrise, Finanz- und Wirtschaftskrise ist es nicht verkehrt auch ruhig weitaus mehr als 30 oder 35% des Vermögens in einen Goldsparplan umzuschichten.