Der Weg aus der Krise führt nach Ansicht Prof. Dr. Max Otte über die Enteignung der Sparer. In Zukunft werden immer mehr Sparer welche sich in Geldwerten – wie Sparkonten, Festgeld, Anleihen, Zertifikate, Riesterverträge, Kapitallebensversicherungen – befinden durch das Mittel der Inflation enteignet werden. Auf lange Zeit werden nur Sachwerte das Vermögen schützen können.
Prof. Dr. Max Otte ist der Ansicht, das aktuell lediglich Sachwerte sinnvoll sind. Wobei er klar betont das er hierbei Immobilien ausschließt und lediglich Aktien und Gold als empfehlenswert betrachtet. Dabei erwähnt er im Übrigen, das er damals schon bei einem Goldpreis von 1.900 USD die Feinunze sagte, dieser Preis sei keinesfalls überteuert. Dementsprechend umso günstiger ist der aktuelle Goldpreis von (noch) unter 1.300 USD die Feinunze zu bewerten.
Meine Meinung: Ich vertrete viele Standpunkte von ihm, auch wenn ich nicht überall mit ihm mitgehe. Klar seine Reputation als Professor – und dann auch noch im Bereich der VWL – ist um Welten höher als meine. Zudem war er mehrmals in Folge Börsianer des Jahres und verwaltet überdurchschnittlich erfolgreich einen Fond. Darüber hinaus hat er u.a. die Weltwirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008 als einer der wenigen richtig vorher gesagt. Im Übrigen, bin ich auch ein großer Fan von Prof. Dr. Max Otte und habe nahezu alle seine Bücher gelesen und kann diese jedem – der seine Finanzen in die eigene Hand nehmen möchte – empfehlen.
Besonders zu seiner Einschätzung was die physische Anlage in Gold betrifft und dessen Bewertung gehe ich mit ihm mit. Ebenso das Aktien in jedes Portfolio dazugehören. Auch seine Aussage, das er Immobilien aktuell zum Einstieg nicht als sinnvoll betrachtet, kann ich absolut unterstreichen. Doch abgesehen von den momentanen allgemein hohen Preisen in diesem Bereich gibt es hier allerdings – in meine Augen – noch weitere gute Gründe, welche u.a. darin liegen das Immobilienbesitzer ein leichtes Opfer sind. Nach meiner Einschätzung wird der Staat hier schon möglicherweise sehr bald verstärkt die Eigentümer zur Kasse bitten. Schon jetzt sind steigende Grunderwerbssteuern in nahezu alles Bundesländern ein deutliches Signal. Eine weiteres Problematik ist die eingeführte Mietbremse und die last but not least, fehlende Anonymität dieser Anlage.
Gerade was den letzten Punkt betrifft – fehlende Anonymität – betrachte ich als zunehmend wichtig. Zumindest so lange wie die Schuldenproblematik in der Eurozone und die Haftung Deutschland nicht geklärt ist. Mit anderen Worten, sollte uns der Euro tatsächlich in Zukunft um die Ohren fliegen, wären auch Immobilien- und Aktienbesitzer ein sehr leichtes Opfer. Für den ein oder anderen der eventuell aktuell nicht ganz über die Schulden-Situation in der Eurozone auf dem Laufenden sein sollte, kurz zur Erinnerung: Die zwei größten Volkswirtschaften der Eurozone, also Frankreich und Italien, haben nach wie vor massive Probleme. Sollten die Zinsen bspw. nur leicht steigen und eine zweite Krise folgen, würden beide Staaten mit hoher Wahrscheinlichkeit gravierende Probleme mit der Refinanzierung bekommen. Schon jetzt sind sie vom Staatsbankrott nicht all zu weit entfernt. Und aufgrund ihrer Größe würden sie das gesamte Finanzsystem der Eurozone zum bersten bringen. Deutschland würde möglicherweise dann mit in den Strudel der Schuldenspirale gerissen werden und im Worst-Case ebenso massive Schwierigkeiten bekommen. In diesem Fall müsste schnell Geld beschafft werden und Sie dürfen drei mal raten wer dann bürgen darf – genau der Bürger! Leute mit nicht anonymen Werten wären dann also ein leichtes Ziel – ein leichtes Opfer.
Daher ist meine Meinung, das es aktuell sehr vernünftig ist etwas mehr Gold in das Vermögensportfolio zu streuen. Nicht in erster Linie deshalb weil der Goldpreis zur Zeit so besonders günstig ist, sondern weil es nahezu die einzige anonyme Anlagemöglichkeit bei gleichzeitiger krisenresistenz ist – egal ob Inflation, Deflation, Währungsschnitt oder what ever, Gold bleibt Gold. Diese Anonymität könnte möglicherweise schon sehr bald wesentlich wichtiger werden, als es dem ein oder anderen lieb ist.
Zudem empfehle ich Aktien nur demjenigen der hier ständig seine Hausaufgaben macht. Denn im Gegensatz zu Gold – hier muss man lediglich aufpassen bei welchem Anbieter man sein Gold kauft – kann man bei Aktien auch vieles falsch machen. Und ein (Aktien-) Fond ist aufgrund der allgemein hohen Kosten und der gleichzeitigen Klumpenbildungsgefahr – je mehr Anleger umso schwerer wird es für das Management lukrative sichere Anlagen zu finden – nur bedingt zu empfehlen. Wie gesagt, dies ist meine Meinung zum Thema Aktien und Gold! Jeder solle/möge – wie immer – seine eigene Entscheidung dazu fällen. Wie dem auch sei finde ich das folgende Video von Prof. Dr. Max Otte zu dieser Thematik absolut sehenswert und der ein oder andere kann daraus sicherlich wertvolle Schlüsse für sich ziehen.