Erste Pläne zur Schuldenbekämpfung durch Enteignung der privaten Sparvermögen machen die Runde. So verfügen die gesamten privaten Haushalte der Eurozone über ein Vermögen von über 18 Billionen Euro. Ein Drittel davon würde (vorerst) genügen um die Schuldenkrise zu lösen.
Einen diesbezüglichen Bericht hat der freie Journalist Roland Klaus auf Mmnews verfasst. Neben seiner journalistischen Tätigkeit ist er als Analyst in Frankfurt am Main für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC tätig.
Auf Mmnews berichtet er über die Unternehmensberatergesellschaft Boston Consulting Group welche auf eine „geniale“ und zugleich einfache Lösung zur Schuldenkrise in Europa kommt. Für eine Zielerreichung müsste man so zuerst auf 60 Prozent des BIP kommen, wie es auch nach den Maastricht-Kriterien vorgegeben wird. Dafür genügen nur etwa 1/3 der Ersparnisse der Bürger. Die Abweichungen bis auf die 60 Prozent des BIP sind teilweise je nach Land erheblich. Schon jetzt fehlen dafür in Italien über 800 Milliarden, in Spanien gar 1000 Milliarden und in Deutschland immerhin schon 500 Milliarden. Insgesamt ergibt sich in der Eurozone eine Verschuldung von über 6 Billionen Euro, welche erstmal abgetragen werden müssten, eine gewaltige Zahl.
Wie kommt nun die Boston Consulting Group auf diese Milchbubenrechnung? Ganz einfach, sie rechnen wie in der Grundschule 18 Billionen Gesamtvermögen in den Händen der Privathaushalte – 6 Billionen Euro Schulden = 1/3 des Vermögens der privaten Haushalte müssten enteignet oder wie man es dort schöner sagt, „besteuert“ werden.
Im Übrigen, streng national gesehen, wären es in Deutschland „nur“ etwa 11% welche nötig wären. In Griechenland hingegen bereits mehr als die Hälfte und bei Irland genüge nicht einmal 100 Prozent des Privatvermögens. Doch da ja jetzt Eurobonds auf uns unausweichlich zukommen, wird sich die Situation schnell in Deutschland für die Bundesbürger ändern und schon bald befinden wir uns in einer gemeinsamen Haftungsunion. Und wenn wir erstmal die Eurobonds haben -an denen kein Weg vorbeiführt und das Problem trotzdem nur verzögern, statt es zu lösen- dann wird Deutschland sehr schnell doppelt so hohe Kredite am Anleihenmarkt platzieren müssen. Allein aufgrund dieser Tatsache werden dann endgültig auch die letzten noch halbwegs stabilen Staaten in den Schuldenstrudel gerissen. Schon jetzt gibt Deutschland allein für Kredite über 30 Milliarden Euro pro Jahr aus, der Zinssatz für zehnjährige Staatsanleihen liegt derzeit bei unter 2%. Sobald die Eurobonds kommen muss Deutschland wahrscheinlich über 4% Zinsen zahlen, d.h. 60 Milliarden Euro gehen alleine jedes Jahr dann für Schulden weg. Jeder, auch nur mit nur halbwegs gesundem Menschenverstand erkennt das dies ein Fass ohne Boden ist.
Noch redet kein Politiker öffentlich über diese Möglichkeit welche die Boston Consulting Group vorgeschlagen hat und es ist auch nicht davon auszugehen, das vor so einem drastischen Schnitt viel an die Öffentlichkeit sickern wird, denn die Gefahr wäre das vorher die Menschen ihr Geld ins Ausland in Sicherheit bringen oder es anonym und bankenunabhängig in Gold absichern.
Mal sehen welche genialen Einfälle die Politiker in Zukunft vollenden werden. Eines ist klar, es wird vorallem die privaten Haushalte treffen, sei es nun durch höhere Steuern, steigende Inflationen oder/und durch Währungsreformen, eines ist gewiss, der kleine Bürger wird letztendlich immer für die Staatsschulden bürgen müssen. Es seie denn man befreit sich aus diesem Schuldgeldkreislauf, ein Goldsparplan bietet jedem Menschen eine vernünftige und sinnvolle Lösung.
Denken Sie in diesem Zusammenhang mal darüber nach warum Ihnen Banken und Staat kein Gold empfehlen und Sie statt dessen ins riskante Papieranlagen drängen möchte -wie Riester, Rürup, Bausparer, Kapitallebensversicherung, Sparkonto- welche weder sicher vor Inflation, vor Währungsreformen, noch vor direkter Enteignung sind und jeden Bundesbürger zudem leicht kontrollierbar machen. Anlagen durch die der Staat wie auch Banken genau wissen wieviel Vermögen der Bundesbürger hat und wo sie es sich einfach jederzeit zurück holen können, eine Besteuerung auf die Negativzinsen ist dabei noch die charmanteste Art der Enteignung. Mehr zum Beitrag von Roland Kraus auf Mmnews unter: http://www.mmnews.de/index.php/wirtschaft/8883-bcg-enteignung-als-krisen-loesung