Immobilien gelten allgemein als wertstabil und lukrativ. Dies ist allerdings laut einer neuen wissenschaftlichen Studie ein Ahmenmärchen. Immobilienbesitzer wurden immer wieder enteignet und haben, selbst im Best-Case, so gut wie keinen Wertzuwachs erzielt.
„Eine Immobilie sei „langfristig“ eine gute Anlage“, hört man häufig. Eine neue Studie hat die Immobilienpreise und den Besitz von Immobilien nun untersucht und kommt auf ernüchternde Ergebnisse. So hat bspw. der Ökonom Piet Eichholtz die Preisentwicklung bis zum Jahre 1649 analysiert. Dabei wurde festgestellt, dass die Preise in 360 Jahren inflationsbereinigt gerade mal um 0,2 % gestiegen sind.
Viel schlimmer ist allerdings die Tatsache, das Immobilienbesitzer immer wieder vom Staat enteignet wurden. So war zwar der Wert der Immobilie im Jahre 1923 während der Hyperinflation nicht gefährdet, doch wenig später, im Jahre 1925, wurde ein Aufwertungsgesetz erlassen. Mit dem die getilgten Grundpfandrechte und Hypotheken mit 1/4 der alten Schuld aufzubringen waren.
Dem nicht genug, wurde auch noch ein Hypothekensteuer erhoben. Da gleichzeitig die Mietpreise in der Regel fixiert waren, kamen in dieser Zeit viele Immobilienbesitzer in arge Bedrängnis und konnten sich die Instandhaltungskosten kaum noch leisten, so das viele Objekte verrotteten.
Wenig später ging es den Immobilienbesitzer im Jahre 1952 erneut an den Kragen. Auch hier haben die investierten Werte in der Immobilie das Vermögen erstmal durch die Währungsreform gesichert. Doch wenig später bat der Staat schon wieder die vermeintlichen Währungsreformgewinner zur Kasse und führte das Lastenausgleichsgesetz ein.
Den vollständigen Artikel können Sie hier abrufen „Zwölf Mythen rund ums Eigenheim“
Fazit: Immobilien sind in der Realität im allgemeinen weder eine lukrative Anlage, noch schützt Immobilienbesitz vor Hyperinflation und Währungsreformen. Das große Problem ist einfach, das Immobilienbesitzer in diesem Fall kein anonymes Vermögen besitzen und so ein leichtes Opfer für den Staat sind, der früher oder später auf dieses Vermögen schielt und dann darauf zurückgreift. Zudem ist eine Immobilie – wie es der Name schon verrät – immobil, d.h. es gibt keine Möglichkeit mit dem konservierten Besitz im Objekt zu flüchten. Die fehlende Flexibilität dieser Art von Vermögen erschweren die Situation zusätzlich.
Was die Wertsteigerung von Immobilien angeht, sieht die Zukunft recht trüb aus, denn erstens stehen die westlichen Industriestaaten erneut vor dem Bankrott, d.h. eine kommende Währungsreform oder/und Hyperinflation wird immer wahrscheinlicher und Sie wissen dementsprechend, wer wieder zur Kasse gebeten werden wird. Und zweitens, sinkt die Bevölkerung in Deutschland – Stichwort: demographischer Wandel -, d.h. einem bestehenden Angebot kommt tendenziell immer weniger Nachfrage entgegen. Dementsprechend werden die Immobilienpreise zukünftig – „langfristig“ gesehen – eher sinken.
Die Bezeichnung Betongold ist somit eine klare Irreführung! Denn Goldbesitzer haben eine anonyme Anlage – wer will, kann seinen Goldschatz sogar im Garten vergraben – und zudem höchste Flexibilität und Mobilität. Bedeutet, jederzeit ist es möglich mit seinem Besitz zu flüchten oder/und es in andere Werte umzutauschen. Selbst zu Zeiten des Goldverbotes haben nur die wenigsten ihr Gold zurückgebracht, denn die meisten Menschen waren clever genug um zu wissen – trotz drohender Strafen – ,dass der Staat in der Regel keine Möglichkeit besitzen würde auf das Goldvermögen zurück zugreifen.
Gold verfällt auch nicht wie eine Immobilie. Die darüber hinaus ständig in Stand gehalten werden muss. Gold glänzt auch in hundert Jahren noch genauso wie am ersten Tag.
Ein Immobilienkauf kann also „langfristig“ keinesfalls mit dem Goldkauf verglichen werden. Da eine Immobilie nicht einmal annähernd vergleichbare Sicherheiten bietet. Die einzige parallele ist wohl die, das es sich dabei ebenso um einen Sachwert handelt.
Ein Blick in die Geschichte („Lastenausgleich“) und aktuelle Entwicklungen (Mietpreisbremse, steigende Grundbesitzabgaben, Dämmzwang usw.) sollten eigentlich genügen, um die Illusion von der sicheren Immobilie zerplatzen zu lassen. An kein Eigentum kommt der Staat schneller und leichter heran als an Grundvermögen.
Meine Meinung: Wer unbedingt Grund und Boden besitzen möchte, sollte sich lieber nach Agrarflächen (auch im Ausland) umschauen. Hier sind die Risiken sicherlich deutlich kleiner und besser kalkulierbar.