Der Brexit ist tatsächlich eingetroffen, folgt nun die nächste große Finanzkrise?

Brexit mit dramatischer Auswirkung: Pfund tiefster Stand seit über 40 Jahren. Weltweit werden über 5 Billionen USD an den Börsen vernichtet. Droht nun eine neue Finanzkrise 2.0?

Als ich mich vor einigen Tagen noch mit einigen Leuten über das Thema Brexit unterhalten habe, meinten etwa 90% da wird schon nichts passieren. Dieses Verhalten der Menschen erinnert mich ebenso wenn bspw. Warnungen vor einem möglichen Vulkanausbruch, Tsunami, Tornado oder Erdbeben geteilt werden, viele nehmen es nicht ernst und so sterben immer wieder unnötig viele Menschen und werden verletzt, anstatt rechtzeitig Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Ähnlich war es beim Brexit, viele Briten haben erst nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist gegoogelt was der Austritt Englands aus der EU denn überhaupt bedeutet, anstatt dies vorher zu tun.

Ebenso haben nur wenige vorher Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und ihre Ersparnisse vom Pfund in die stabilste Währung der Welt Gold abzusichern. Nun, nach dem Armageddon, und nachdem das Pfund seinen tiefsten Kurs seit dem Jahre 1985 erreicht hat kommt erst die Masse auf den Gedanken das Geld in Gold umzutauschen. All diesen Menschen welche zu bequem waren oder zu behäbig sich frühzeitig mit den Folgen des Brexit zu beschäftigen.

Und auch wenn spät und bereits jetzt viele Briten durch ihr zögern viel Kaufkraft verloren haben, gilt auch hier die goldene Regel „besser spät als nie“, denn nahezu alle Experten sind sich darüber einig, dass das Pfund noch mehr einbrechen wird und Gold gleichzeitig von der Flucht ins Gold als ultimative Krisenwährung profitieren wird. Dem nicht genug tauschen viele Briten ihre Landeswährung in den Dollar um, womit auch der Dollarpreis profitiert.

Soweit also zum Timing des Goldkaufes nach dem Brexit, doch es gibt noch mehr was man jetzt wissen sollte. Denn nicht nur das aktuell das Pfund ins Bodenlose fällt und der Goldpreis durch die Decke schießt, sondern auch die weiteren möglichen Auswirkungen, durch die Entscheidung der Briten, sollte man sich bewusst machen. Nicht wenige Experten sehen jetzt bereits die nächste Finanzkrise auf dem Vormarsch und einen möglichen Dominoeffekt der die ganze EU und den Euro in Bedrängnis bringen könnte bevorstehen und somit automatisch die Ersparnisse der Bürger in Gefahr bringt.

Seit geraumer Zeit und dies dürfte kein Geheimnis sein hat die Eurozone mit enormen Vertrauensproblemen zu kämpfen und die Entscheidung der Briten zum Austritt gießt nun zusätzlich Öl ins Feuer. Dies könnte wiederum dazu führen, dass die Staatszinsen rasch ansteigen und so manches EU-Land in die Zahlungsunfähigkeit manövriert. Nur zur Erinnerung, Italien, Spanien und Frankreich sind schon jetzt so gut wie pleite und dies (noch) zu Rekord Niedrigzinsen.

Und nicht nur die größten Schuldenbarone könnten das Kartenhaus bald einstürzen lassen und eine Abwärtspirale in Gang setzen, sondern auch Großbritannien ist hoch verschuldet und wird es nun noch schwerer haben. Moodys droht bereits, nur wenige Stunden nach der Entscheidung in Großbritannien, mit einer Abstufung der Bonität. Österreich wurde bereits in dieser Woche die Top-Bonität entzogen und ist nun nur noch Aa1.

Dem nicht genug wird Großbritannien viele Investoren verlieren da es die Brückenfunktion zum europäischen Binnenmarkt verliert, so hat China bereits verlautbaren lassen zukünftig wesentlich weniger in das Königreich investieren zu wollen.

Ein weiteres Problem sind die zusätzlichen Barrieren welche in der EU im Handel nun zwischen den Nationen und Großbritannien stehen, denken wir nur an die Zollgebühren. So sagen Ökonomen der Bertelsmann-Stiftung voraus, dass England bis zum Jahre 2030 mehr als 300 Milliarden Euro verlieren wird, Deutschland wird der Austritt mehr als 55 Milliarden Euro kosten. Nur zur Erinnerung, schon jetzt sind die Länder hoch verschuldet und jeder Cent wird dringend woanders gebraucht.

Und der Schrecken hat kein Ende, denn schon bald könnten andere EU Länder dem Beispiel Großbritanniens folgen. So warnt bereits der Präsident Fratzscher des DIW (Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung) vor Nachahmereffekten in der Europäischen Union.

Führt der Brexit sogar zu einem Krieg? Dies ist sicherlich noch zu hoch gegriffen und ich wage nicht diese Worte in den Mund zu nehmen. Doch eines ist klar, zu mehr Harmonie und Miteinander führt der Brexit zweifellos nicht, so hat bspw. direkt nach der Entscheidung Großbritanniens Schottland ein eigenes (zweites) Referendum gefordert und es droht somit eine Abspaltung.

Nicht nur Schottland strebt seine Unabhängigkeit an und sieht sich nun gedrungen zu handeln, sondern auch hunderttausende Londoner fordern in einer Petition unter change.org die Freiheit ihrer Hauptstadt, denn die Londoner haben ebenso wie die Schotten für einen Verbleib in der EU gestimmt.

Dem nicht genug, droht nicht nur in Großbritannien ein Krieg innerhalb der Gesellschaft, einige sprechen bereits von der Gefahr eines Bürgerkrieges, sondern auch rechtspolitische Parteien gewinnen an Aufwind, so bspw. in Frankreich, in den Niederlanden, in Polen usw.. Wie gesagt, ich möchte den Teufel nicht an die Wand malen und schon gar nichts heraufbeschwören, doch der Brexit könnte buchstäblich der Anfang vom Ende sein. Der Beginn des Vertrauensverlustes und zunehmender Unsicherheit und somit der ideale Nährboden einer neuen aufkommenden Finanzkrise. Gold als ultimative Krisenwährung, und dies ist wohl einer der wenigen positiven Nachrichten, dürfte neuen Zulauf gewinnen und somit im Preis extrem profitieren.

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