Einen unglaublich schlechten Beitrag zum Thema Gold habe ich die letzten Tage beim stöbern auf Youtube gefunden. Eine Aufzeichnung in der Sendung „Ratgeber Geld“. Vorweg positiv zu erwähnen ist allerdings immerhin, das erwähnt wurde das 15% Gold in jedes gesunde Vermögensportfolio dazugehören und das Gold niemals pleite gehen kann.
Doch was mir überhaupt nicht bei dem Beitrag gefallen hat ist 1., das dem Ottonormalverbraucher als Kritikpunkt verklickert wird Gold bringe keine Zinsen. Dies ist zwar richtig, doch sehe ich dies eindeutig nicht als Nachteil. Die Frage hierbei ist was habe ich als Kunde/Anleger lieber, bspw. 1% Zinsen unterhalb der Inflation oder lieber eine „reale“ Wertsteigerung von durchschnittlich 9,5% im Jahr (durchschnittliche jährliche Wertsteigerung des Goldpreises – berechnet auf die Jahre 1970 – 2010). Welche im Übrigen noch so ganz nebenbei steuerbefreit ist, weil Gold eben keine Zinsen bringt. Was ist also daran negativ das Gold keine Zinsen bringt? Ganz im Gegenteil, es ist ein riesen Vorteil!!! Denn Zinsen können auch negativ sein, da sie unabhängig der Inflation gleich bleiben und darüber hinaus werden Zinsen besteuert!
Als 2. habe ich mich geärgert über die Aussage, das Gold hohe Handelsspannen bedeuten würde. Ok, wenn man das Gold natürlich – wie auch im Beitrag erläutert – bei der Sparkasse kauft und dann auch noch die kleinste Einheit, dann muss man sich natürlich nicht über 50% Handelsspanne wundern. Doch wer so genanntes Tresorgold bei seriösen Anbietern erwirbt, erhält nicht nur physisches Gold, sondern hat gerade mal eine minimale Marge von 0,5 bis 1%. Jeder Fonds und klassische Geldanlage ist um ein vielfaches kostenintensiver. Und ich wüsste nicht einmal in welchem Bereich Händler überhaupt eine noch geringere Marge erzielen. Bedeutet also, wer Gold richtig kauft, der kann keine Anlage günstiger erwerben als physisches Gold.
Eine 3. Sache welche mich in diesem pardon Verdummungsbeitrag sehr geärgert hat, ist die Tatsache Gold unterliege hohen Kursschwankungen. Dies ist zwar prinzipiell richtig, doch muss man auch hier der Fairness halber andere Anlagen im Vergleich betrachten. Was nützt bspw. eine Lebensversicherung, ein Sparkonto oder ein Bausparvertrag welche lediglich Versprechen abgeben, doch wo diese Versprechungen immer und immer wieder gebrochen werden – Erinnerung: in nicht einmal 100 Jahren 3 x Totalverlust? mit anderen Worten, ist es nicht wesentlich besser und klüger Kursschwankungen wie beim Gold bewusst zu akzeptieren bei gleichzeitiger Gewissheit das Gold „langfristig“ gesehen immer wertvoller wird und niemals pleite gehen kann oder die Alternativen des Totalverlustes?!!
Gold ist natürlich keine kurzfristige Anlage, dies muss man im Vorhinein als Grundvoraussetzung verstehen, bevor man in dieses edle Metall einen Teil seines Vermögens absichern will. Wenn man das verstanden hat, kann man sogar Kursrückschläge verstärkt zum Nachkaufen nutzen und sich so wiedereinmal über diese zusätzliche Chance erfreuen.
Als letztes hat mich dann noch der Punkt Aufbewahrung von Gold sehr geärgert. Eigentlich dürfte längst bekannt sein, das Gold im Schließfach einer Bank eben nicht sicher ist! Und was macht die ARD, sie empfiehlt Gold bei der Bank aufzubewahren, wo der Bestand bekanntermaßen nicht mal vor Diebstahl geschützt ist. Also sorry liebe ARD, doch bitte erstmal sauber über das Thema Gold recherchieren und dann einen Beitrag leisten, statt Halbwissen zu verbreiten.
Bei dieser Berichterstattung wundert es dann eigentlich nicht, das – immer noch – in Deutschland der Großteil der Leute sein Geld in Lebensversicherungen (mehr als 90 Millionen Verträge in Deutschland), Bausparverträgen (mehr als 25 Millionen Verträge in Deutschland) und Riesterverträgen (mehr als 15 Millionen Verträge in Deutschland) und natürlich auf dem Sparkonto verbrennt. Die Leute werden sprichwörtlich verdummt.
Mich persönlich stört bei diesem Beitrag noch zusätzlich, dass hier ausschließlich von Gold als Anlage die Rede war.
Gold ist Geld und damit per se keine Anlage. Wenn ich – lassen wir mal die Probleme des Fiatgeldsystems außen vor – am Geldautomaten Geld abhebe, tätige ich dadurch ja auch keine Anlage. Gold ist eine Wertaufbewahrungseinheit. Gold kann zur Anlage werden, wenn ich professionell am Terminmarkt damit handle. Aber das wird wohl praktisch kein Privatanleger tun.
Für mich ist und bleibt Gold deshalb eine Versicherung – eine Versicherung gegen den unvermeidlichen Wertverlust bei einem Fiatgeldsystem, sei es durch Inflation, Enteignung oder Zusammenbruch der Währung.
Aber zu erwarten, dass das Staatsfernsehen auf einen solchen Aspekt von Gold eingeht, kann man wohl kaum ernsthaft erwarten.
Das stimmt absolut! In erster Linie bleibt Gold „die“ Versicherung fürs Vermögen! Dies ist ja auch der eigentliche Grund warum Gold in jedes Vermögensportfolio dazugehört, denn alles andere kann prinzipiell wertlos werden, Gold hingen – wie seit über 5.000 Jahren – nicht.
Trotz allem sehe ich Gold auch als Anlage, auch wenn dass die Bankenlobby und Finanzlobby ein riesen dorn im Auge ist. Lässt sich doch schließlich mit diesem Produkt kaum Geld verdienen, es ist nicht beliebig vermehrbar und last but not least, kann mit dem Gold nicht gehandelt werden („Sondervermögen“ darf nicht angerührt werden). Doch schauen wir uns Alternativen an. Lebensversicherungen, Riester und Co Garantiezins aktuell 1,25% und dies lediglich auf den Sparanteil, welcher je nach Kosten zwischen 60 bis 70% liegt, d.h. Zins weit unterhalb von 1 Prozent. Zusätzlich fallen auf diese Anlagen Steuern an und wohlgemerkt, sie sind nicht sicher!
Welche Alternative also zu Gold bietet gleichzeitig selbe Wertsteigerungschancen bei gleichzeitiger Sicherheit und Flexibilität? Wohl gemerkt, Gold hat im Durchschnitt 9,5% pro Jahr erzielt – Berechnung von 1970 bis 2010. Und bei Gold komme ich jederzeit wieder an mein Vermögen ran. Daher ist für mich persönlich Gold nicht nur die ultimative Versicherung für das Vermögen, sondern „langfristig“ auch die beste Anlage. Wie gesagt, die Banken und Finanzlobby, sowie der Staat werden dies nie erwähnen/zugeben wollen. Lieber versucht man im Worst Case und letzter Verzweiflung dem Menschen Gold zu verbieten (wie in den USA).
Und genau, vom Staatsfernsehen kann man diesbezüglich eindeutig nichts erwarten. Da braucht man nur mal schauen wer im öffentlichen Fernsehen so alles mit im Management sitzt (sehr viele Politiker und Finanzlobbyisten). Ähnlich ist es wohl auch bei den privaten Sendern, diese leben halt von der Werbung und werden daher gerne Kapital starke Institutionen wie Banken unterstützen. Daher, bin ich absolut Ihrer Meinung Steffen, diesbezüglich wird man wohl absolut nicht viel erwarten können. Und wohl generell kaum etwas positives zum Thema Gold da es – wie bereist erwähnt – einfach im Vergleich zu anderen Anlagen nicht lukrativ genug für die Institutionen ist. Die wenigen Unternehmen welche Gold anbieten, werden sich auch nie – aufgrund der geringen Margen – das Werbebudget wie die Banken leisten können und haben so gut wie keine Lobby. Im „Kapitalismus“ definitiv ein großer Nachteil.