Staatsbankrott Italien zum greifen nahe

Ein Staat muss alle 100 Jahre einmal den Staatsbankrott auf alle seine Schulden erklären, um seine Bilanz wiederherzustellen.“

Joseph Marie Terray

Der französische Finanzminister Joseph Marie Terray war mit dieser Aussage dabei noch zugegeben übertrieben optimistisch, denn die meisten Staaten gehen bedeutend häufiger bankrott. Allerdings hatte er bereits erkannt, das ein Staat in relativ regelmäßigen Abständen bankrott gehen muss und der Bürger für diese Schulden als letzte Instanz des Systems letztendlich bürgt. So sind die meisten westlichen Industriestaaten klinisch bereits längst bankrott, ganz egal ob wir hierbei auf Spanien, Portugal, den USA, Deutschland oder Italien zu sprechen kommen. Nur durch Finanzspritzen können diese Staaten noch am Leben erhalten werden, wie ein Morphiumsüchtiger der ohne jede weitere erhöhte Dosis unweigerlich ins Gras beißt. Eine Prozedur welche die Krankheit leider nicht heilt, sondern nur die Zeit des Ablebens dieser Staaten verzögert.

Italien ist momentan neben Griechenland in Europa das größte Sorgenkind, denn Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone. Mit über 1,9 Billionen Euro steckt das Land in den Schulden. Würde Italien zahlungsunfähig werden, dann würde dies einen Dominoeffekt auslösen und mit höchster Wahrscheinlichkeit würde daraufhin die gesamte EU-Zone inklusive der Euro folgen und ebenso ins Gras beißen. Einige Experten sagen schon jetzt mit eindeutiger Gewissheit: „Der Euro ist bereits Geschichte, das was jetzt getan wird ist nur noch Zeitverzögerung.“ Und immer mehr Experten und Wirtschaftsweise teilen diese Meinung.

Ich habe heute mal etwas auf den gängigen Wirtschaftsportalen recherchiert, nur wenig wurde geschrieben über die erneute Herabstufung Italiens, ganz zu schweigen von den Gefahren welche davon ausgehen. Selbst die Börse ignorierte diese Tatsache weitgehendst. Eigentlich hätte der DAX auf diese Nachricht weit absacken müssen, tat er aber nicht, daran sieht man eindeutig wie unberechenbar die heutigen Börsen bereits sind, logisch ist das was dort passiert in jedem Fall nicht mehr.

Auch die Ratingagenturen sind alles andere als objektiv, es sind nicht mehr als Kartelle -welche alle in den USA sitzen (Standard and Poor, Moodys und Fitch)- mit einer unvorstellbaren Macht. Es sind private Einrichtungen welche für bestimmte Interessen handeln, nicht mehr und nicht weniger. Wären sie wirklich objektiv, dann müsste ein Land wie die USA aufgrund der katastrophalen Schuldensituation längst herabgestuft werden. Witziger weise hat die USA immer noch bei 2 von drei Ratingagenturen ein Triple-A-Rating (AAA), d.h. höchste Bonität. Wirklich absolut lächerlich, denn ein Staat der gerade erst vor paar Monaten nur knapp an einer Insolvenz (Staatsbankrott) vorbeigeschrammt ist und in nur 3 Jahren seine Staatsverschuldung fast um 50% gesteigert hat kann und darf eigentlich keine höchste Bonität besitzen! Genauso unlogisch und ungerecht ist das, was jetzt mit Italien passiert.

Eigentlich hat sich in den letzten Tagen bezüglich der italienischen Situation nichts großartig verändert. Das Land steckt schon seit Monaten tief in den Schulden, die Konjunktur lahmt und die Wachstumsaussichten sind auch schon seit langem grottenschlecht. Es hat sich also nichts neues in den letzten Tagen getan. Und trotzdem, auf einmal und ganz überraschend stuft die Ratingagentur Standard and Poor (kurz: S&P) die Kreditwürdigkeit Italiens einfach mal so um einen Punkt herab. Warum? Niemand weiß es.

Ich möchte damit nicht sagen dass die Herabstufung Italiens an sich ungerecht ist, doch sie ist nicht nachzuvollziehen, insbesondere nicht wenn man sich im Vergleich das Spitzenrating der USA anschaut. Ein Musterschüler sind dieVereinigten Staaten in jedem Fall nicht, mindestens genauso wenig wie Italien!

Das was wir aktuell erleben ist ein Krieg, ein Finanzkrieg, es ist nicht nur eine Geldsystemkrise und Schuldenkrise, sondern es ist nach meiner Meinung nach auch der Kampf um die Vormachtstellung der Weltwährung Dollar vs. Euro. Es wird mit allen Mitteln um diese Vormachtstellung gekämpft, insbesondere auch mit unlauteren. Prof. Max Otte sagt zu dem Rating Italiens im Vergleich zu dem Rating der USA: „Das ist ein durchschaubares Manöver, das ist schon fast ein Wirtschaftskrieg.“

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