Rettungsschirm funktioniert nicht

Hinter den EU-Kulissen herrscht das absolute Chaos. Selbst eine Nachbesserung des Rettungsschirms hat keine Zukunft, denn die weitere Verschuldung ist durch nichts aufzuhalten. Nur Inflation und ein Währungsschnitt oder gar beides, können die Staaten vor der endgültigen Pleite befreien.

Die aktuelle Situation schaut folgendermaßen aus. Portugal bekommt als weiterer Rettungskandidat erstmal 78 Milliarden Euro. Schon jetzt dürfte klar sein, dass auch dieses Geld aufgestockt wird. So wie gerade in diesen Tagen Griechenland weitere 60 Milliarden Euro erhält. Man könnte quasi sagen, das Griechenland gerade zum zweiten mal pleite gegangen ist, denn die Rettungsmaßnahmen haben bisher nichts gebracht, nur eines, die Verzögerung der absoluten Pleite, und der weiteren zunehmenden Verschuldung noch halbwegs starker Staaten. Obwohl man so langsam selbst Deutschland als Rettungskandidaten sehen kann.

Auch die Finanzmärkte glauben den hehren Worten aus Brüssel immer weniger und das Vertrauen sinkt. Denn hinter den Kulissen regiert das nackte Chaos. Einen richtigen Plan hat niemand.

Am Wochenende gab es sogar zum ersten mal in den Mainstreammedien Gerüchte über den Plan eines Rückzugs von Griechenland aus dem Euro. Liebe Leser, sofern sie regelmäßig meinen Blog verfolgen, wissen sie, dass ich schon vor Monaten eine Wahrscheinlichkeit des Währungsaustritts von Griechenland vorausgesagt habe und ich bleibe auch jetzt dabei. Griechenland wird nicht herum kommen, aus dem Euro auszutreten. Die Folge für die Bürger wird sein, das die neue alte Drachme enorm abgewertet wird, mit allen damit zusammenhängenden Folgen für die Papiergeldsparer. Und natürlich, dass der Deutsche Staat, wie viele weitere Länder in der EU, keinen Cent der Gelder zurück erhalten wird.

Übrigens, gerade der Grieche ist aktuell sehr gut beraten in physisches Gold zu investieren oder einen Goldsparplan zu tätigen, denn die Zukunft sieht nach Abwertung aus und die Wahrscheinlichkeit ist höher als jemals zuvor. Für die griechische Regierung wäre dies natürlich gut, denn man kann sich einfach seiner Schulden entledigen, doch für die Bürger bedeutet dies eine klare Enteignung. Schon jetzt werden die Bürger Griechenlands mehr als genug belastet und dürfen für die Schulden des Staates bürgen, die Abgabenlast wird erhöht und gleichzeitig wird die Unterstützung zurückgeschraubt, zudem müssen nun auch in Griechenland die Leute bedeutend länger arbeiten als jemals zuvor und erhalten gleichzeitig immer weniger Geld dafür.

Doch nicht nur in Griechenland, sondern auch in Irland bemerkt die Regierung und die Unternehmen inzwischen, dass die vermeintliche Hilfe aus Luxemburg keine Befreiung war, sondern ihnen vielmehr die Luft zum Atmen nimmt. Der Verdacht: Die Gelder aus dem „Rettungsschirm“ reißen neue Löcher.

Auf Dauer schafft es kein Land der Welt. Beispiel Irland: Das von 114 Prozent Überschuldung geplagte Land muss für Darlehen aus der Euronotkasse circa 6 Prozent Zinsen drauflegen.

Beispiel Griechenland: Athen muss knapp 8 Prozent des jährlichen BIP für Zinsen aufbringen. Kein Land der Welt kann dies auf Dauer schaffen. Ein Scheitern ist also bereits heute vorprogrammiert.

Die Verunsicherung lässt sich nicht mehr nur am aktuellen Eurokurs ablesen, sondern längst werden immer mehr Griechen wach und ziehen Gelder aus den Banken ab. Von den 227 Milliarden Euro bei den Instituten, wurden inzwischen über zehn Prozent abgehoben und das in gerade mal einem Zeitraum von Februar 2010 bis Februar 2011. In Irland liegt der Schwund genauso hoch. Machen wir uns nichts vor, wir treiben für alle drei Kandidaten auf eine Umschuldung zu.

Doch noch versucht man sich zu wehren, denn man möchte nicht einen weiteren Teufelskreislauf entfachen, schließlich lagern über 300 Milliarden Euro der Geldinstitute in Griechenland, Portugal und Irland. Das ist die Größenordnung des Bundeshaushalts. Ein Verlust in dieser Größe hätte katastrophale Folgen.

In Brüssel beginnt man allerdings nicht zu verstehen, das drastische Sparmaßnahmen keinen Ausweg bieten, denn sie würgen zusätzlich jeden Freiraum für öffentliche Investitionen ab. Auch hier beißt sich also die Katze in den Schwanz – ein Teufelskreislauf ohne Ausweg.

Der treudumme Bürger hofft jetzt vielleicht auf eine Reform des Rettungsschirmes. Doch wie soll diese aussehen? Die einzige Reform des Rettungsschirmes wird eine weitere Erhöhung sein und somit wird die gesamte EU immer mehr zum gesamten Pleitekandidaten oder anders ausgedrückt, wenn alle pleite sind, dann droht auch uns eine Währungsreform.

Mit einem Schuldenschnitt in der gesamten EU würden auch die gesamten Ersparnisse der Bürger von heute auf morgen zum großen Teil entwertet werden. Eine Situation welche sich wohl noch heute die wenigsten Menschen vorstellen können. Genauso, wie noch vor wenigen Jahren niemand auf mich gehört hätte, wenn ich sagen würde: „das bald  3 Ländern in der EU-Zone klinisch tot sind und nur noch durch Hilfe anderer Staaten „Rettungsschirm“ künstlich am Leben erhalten werden“.

In den kommenden Monaten werden wir nach meiner Einschätzung immer neue Milliardenzahlungen für die bereits bestehenden Ländern erleben dürfen und schon bald wird Spanien oder Italien als weiterer bankrott Kandidat hinzukommen. Ganz langsam wird man in Brüssel bemerken das der Rettungsschirm nicht mehr als die Aufhebung von Zeit aber keine Problemlösung darstellt und dann wird es schon bald eine „nette“ Überraschung für die Bürger geben. Nicht nur eine steigende Inflation, sondern eine plötzliche Abwertung des Euros in ganz Europa und damit eine Enteignung der gesamten Papiergeldanlagen. Nebenbei werden sich die Staaten in ihrer Hoffnungslosigkeit immer weitere Steuern ausdenken und existierende erhöhen und der Sozialstaat wird parallel im gleichen Atemzug immer weiter zurückgefahren.

Das Problem, es gibt keine Lösung ohne Verlierer, denn wenn man Griechenland, Portugal und Irland einfach pleite gehen lässt bzw. aus dem Euro austreten lassen würde, dann müssten die Geldhäuser, wie bereits erwähnt, große Summen abschreiben, bedeutet, der Staat muss dann statt Länder wieder Banken stützen. Auf den Nenner gebracht, auf Deutschland kommen weitere Ausgaben hinzu, welche uns noch schneller an die 4 Billionen Euro Grenze führen werden. Spätestens wenn diese Grenze erreicht ist, gibt es eine Währungsreform und spätestens wenn Deutschland pleite ist, sind alle Pleite. Abgesehen von den wenigen schlauen Menschen die über anonyme Ersparnisse verfügen, welche keine Schuld kennen, sondern einen inneren natürlichen Wert beibehalten.

Wir erleben aktuell eine totale Hoffnungslosigkeit der Eurozone und ein Scheitern des Euros, mit allen damit zusammenhängenden Konsequenzen. Jeder sollte sich daher gerade jetzt ernsthaft mit seinen Ersparnissen beschäftigen und damit was damit passiert wenn der Währungsschnitt und steigende Inflation auf uns zukommt. Eines ist gewiss, Gold wird von dieser verschärften Lage profitieren, doch viel wichtiger ist es, das Gold keine Inflation und Währungsreformen kennt. Zudem werden sie selbst in einer Zeit ohne den Euro, mit kleinen physischen Barren handlungsfähig sein. Höchste Zeit, für alle welche noch nicht in trockenen Tüchern sind, sich ernsthaft mit Gold und einem passenden Goldsparplan auseinanderzusetzen. Unwissenheit schützt auch in Zukunft vor Strafe nicht.

Die große Geldentwertung kommt unweigerlich auf uns zu! So, wie in der Vergangenheit, immer wieder mit ungedeckten Papiergeldsystemen geschehen. Wir reden also eigentlich nicht mal über etwas neues. Ein Systemneustart gehört in unserem heutigen Geldsystem einfach dazu. Dieses System hat ein natürliches Verfallsdatum. Denn da wo immer mehr Vermögen geschaffen wird, muss auch gleichzeitig auf der anderen Seite immer mehr Schuld entstehen (untere Grafik).

Grafik von Dr. Prof. Senf

Grafik von Dr. Prof. Senf

Sobald die Spannungen zwischen Verschuldung und Geldvermehrung zu groß werden, erfolgt der unweigerliche Restart (steigende Inflation, Währungsreform). Durch diese Entwertung kommen der Schuldner und der Gläubiger wieder zum Ursprung null zurück.

Retten sie ihr Vermögen, so lange das Zeitfenster noch offen bleibt! Denn eines ist gewiss, die nächste kalte Enteignung (ob durch Währungsreform oder Inflation oder anderer Maßnahmen) kommt so oder so auf uns zu.

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